Die Polizei nahm den mutmaßlichen Hacker in Manacor in seinem Haus fest. | Alejandro Sepúlveda

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In Manacor auf Mallorca ist ein Hacker verhaftet worden, weil er das Online-Terminvereinbarungssystem der Ausländerbehörde blockiert hatte. An den normalerweise kostenfreien Terminen besteht stets eine hohe Nachfrage, sodass er sie alle annahm und dann verkaufte. Die Nationalpolizei nahm den mutmaßlichen Täter, der 24 Jahre alt ist, nun in seinem Haus fest.

Wer jemals einen Termin bei der Einwanderungsbehörde auf Mallorca benötigt hatte, weiß, wie schwer es sein kann, an einen zu gelangen. Es gibt wenig freie Termine und wenn man einen erhält, muss man bis zum besagten Tage mitunter einige Wochen warten. Diese Situation machte sich ein junger Marokkaner zu nutzen. Er setzte einen Bot ein und blockierte das digitale Terminvergabesystem. Dafür nahm er alle verfügbaren Termine in Anspruch. Die Terminanfragen wurden dann direkt an den Hacker weitergeleitet. Alle, die zur Behörde mussten, kamen also nicht mehr an dem Mann vorbei und wurden von ihm entsprechend zur Kasse gebeten. Je nach Dringlichkeit des Anliegens verlangte der mutmaßliche Täter zwischen 50 und 100 Euro.

Bei der Nationalpolizei gingen Berichte und Beschwerden aus Manacor ein, weil die Leute nicht mehr an die üblichen kostenfreien Termine herankamen. In Valencia wurde daraufhin eine Spzialeinheit eingeschaltet. Im März des vergangenen Jahres erhielten die Ermittler erstmals in Barcelona Hinweise eines Zeugen, der allerdings Angaben zu mehreren Personen machte. Der Zeuge berichtete von einer Person, die er per Telegram kontaktiert und auf Mallorca lokalisiert hatte. Der Hacker nannte sich selbst "Samurai" und berichtete dem Zeugen von seinen Steuerproblemen. Mithilfe dieser Information kamen die Agenten auf die Spur des mutmaßlichen Täters und konnten ihn identifizieren.

Folglich durchsuchte die Polizei am 9. April das Haus des Verdächtigen in Manacor. Beim Betreten des Gebäudes fanden die Agenten den jungen Mann, der mit seinen Eltern und Geschwistern zusammenlebte, schlafend in einem der Zimmer vor. Es konnten 40.840 Euro Bargeld in Scheinen in einem der Schränke ausfindig gemacht werden. Die Beamten beschlagnahmten außerdem sein Mobiltelefon, einen Laptop und einen Desktop-Computer. Auf dem Nachttisch im Zimmer des Verdächtigen fanden sie weitere 820 Euro in bar. In einem anderen Schrank befanden sich zudem 500 und auf einigen Regalen weitere 1115 Euro. Die Ermittler sperrten sofort die Bankkonten des jungen Mannes. Am vergangenen Mittwoch wurde der Festgenommene vor Gericht gestellt und verweigerte seine Aussage, er wurde wieder freigelassen.