Sein Unternehmen will nach Ende der Corona-Pandemie eine deutlich gestiegene Nachfrage nach hochpreisigen Objekten seitens einer Klientel beobachtet haben, die zwischen 40 und 50 Jahre alt sei. Lenz sprach in diesem Zusammenhang von "relativ jungen Menschen mit Kindern, die beruflich im weitesten Sinne mit Technologie" zu tun hätten und sich gerne auf Mallorca dauerhaft niederlassen möchten. Einer Käuferschicht also, die von der Insel aus im Homeoffice arbeiten könne und nicht zwingend im Büro in Berlin, London oder Paris erscheinen müsse.
Innerhalb dieser Klientel spielen Lenz zufolge die Deutschen weiterhin die erste Geige. 44 Prozent der abgeschlossenen Deals im Premiumsegment trügen auf der Käuferseite eine deutsche Unterschrift. Auf den Plätzen zwei bis vier lägen Investoren aus Großbritannien, Frankreich und Italien. Der zuletzt hochgelobte US-Markt spielt nach Darstellung des Engel-&-Völkers-Managers bislang eine untergeordnete Rolle. Dass es so schlecht um den Immobilienmarkt auf Mallorca nicht stehe, beweise auch ein Blick auf die nackten Zahlen: In den Monaten Januar bis September, so Lenz, seien insgesamt 3,3 Milliarden Euro umgesetzt worden, 38 Prozent mehr als im Mittel der zurückliegenden zehn Jahre (2,4 Milliarden Euro).
Trotzdem müsse sich die Branche auf gemäßigtere Wachstumszahlen einstellen, zumindest in diesem Jahr. Jährliche Preissteigerungen wie im vergangenen Jahr – plus vier Prozent im Allgemeinen, plus neun Prozent bei Neubauten – werde es 2024 aller Voraussicht nicht geben, sagt Lenz. Ein Plus sei aber immer drin, denn bei Mallorca handele es sich um "ein zunehmend attraktives Anlagegebiet". Die Insel verfüge über einen stabilen Markt, der sich so schnell nicht erschüttern ließe.
Der Geschäftsführer von Engel & Völkers äußerte sich am Dienstag auch zur prekären Wohnungssituation auf Mallorca. In seinen Augen müssten Wohnraumknappheit und rapide steigende Mieten auf der einen Seite, und ein weiterhin boomender Premiummarkt auf der anderen Seite getrennt betrachtet werden. Es mache keinen Sinn, diese "zwei parallelen Märkte in einen Sack zu stecken", sagte Lenz.
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