Viele Sorgen bereitete José María Manso in den letzten Jahren vor allem die große Zahl an illegalen Zuwanderern auf den Balearen. "Früher haben wir fast alle in ihre Heimatländer zurückgeschickt." Aufgrund der diplomatischen Spannungen zwischen Spanien und Algerien sei diese jetzt nicht mehr möglich. Und: "Die Route Algerien-Mallorca hat sich leider konsolidiert, auch für viele illegale Migranten aus dem Subsahara-Raum", so Manso.
Der oberste Gesetzeshüter fordert vor allem mehr Zusammenarbeit in der EU. "Boote müssen abgefangen und zurückgebracht werden. Auch Sanktionen gegen Länder, die Flüchtlinge einfach raus aufs Mittelmeer lassen, wären eine Möglichkeit, den Strom zu stoppen.
Weiter kritisiert der Polizeichef, dass illegale Migranten zu leicht an spanische Papiere kämen. "Sie melden sich einfach auf dem Amt an, bekommen so auch eine Gesundheitskarte", so Manso. "Die städtischen Beamten müssten hier mehr Vorsicht walten lassen. Wenn sich 25 Menschen an derselben Adresse melden, muss man doch stutzig werden." Viele Migranten begingen oft "nur" leichte bis mittelschwere Delikte. "So kommen sie meist schnell wieder auf freien Fuß", so Manso.
Das Polizei-Urgestein weiß auch, wie viel Geld die meisten Bootsflüchtlinge für die Überfahrt nach Mallorca zahlen. "Oft sind es 'nur' 1500 Euro", so Manso. Das ist ein reduzierter Preis, aber die Schlepper wollen die Boote vollkriegen.
Mallorca und die Nachbarinseln leiden bereits seit Jahren unter einer immer stärker werdenden Welle von Bootsflüchtlingen, die von Algerien aus übers Mittelmeer auf die Inseln kommen.
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