Mit dem öffentlichen Nahverkehr möglichst staufrei zum Flughafen, das war die Idee der Schnellspur. Der Inselrat will sie wieder abschaffen. | Jaume Morey

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In den seit Monaten andauernden Streit um die Zukunft der Busschnellspur zwischen Palma und dem Flughafen Son Sant Joan kommt offenbar Bewegung. Die spanische Straßenverkehrsbehörde DGT (Dirección General de Tráfico), die in dem Fall das letzte Wort hat, befürwortet laut MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" eine stundenweise Nutzung der Schnellspur. Der im Inselrat für Mobilität verantwortliche Dezernent Fernando Rubio (Volkspartei PP) sagte der Zeitung, seine Behörde habe aus Madrid ein entsprechendes Schreiben erhalten. Eine endgültige Entscheidung erwarte er jedoch nicht vor Januar nächsten Jahres.

Rubio zufolge machte die DGT in dem Schreiben keinerlei Angaben, wie sie sich die künftige Nutzung der Schnellspur konkret vorstelle. So seien auch keine Nutzungszeiten genannt worden. Aus Madrid habe es lediglich geheißen, man plane die Nutzung der Schnellspur während des morgendlichen Arbeitsverkehrs. "Sollte sich die endgültige Entscheidung mit diesem Vorschlag decken", sagte Rubio, "werden wir dagegen Einspruch einlegen." Der Dezernent will in dem Entgegenkommen der DGT das Zugeständnis herausgelesen haben, dass die Busschnellspur "ein Misserfolg" sei. Seit der Übernahme des Inselrates im zurückliegenden Sommer tritt die konservative Regierung für deren Abschaffung ein.

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Verkehrsexperten des Inselrates hatten vor Wochen eine Studie erarbeitet, derzufolge die Schnellspur für eine erhöhte Unfallgefahr sorge. Die DGT hingegen, die unter sozialdemokratischer Leitung steht, hielt zunächst am Status quo fest.

Gänzlich anders interpretierte das Schreiben die Fraktionssprecherin der Sozialdemokraten im Inselrat, Catalina Cladera. Eine stundenweise Nutzung hieße nichts anderes, als dass sich die Schnellspur "bewährt hat", sagte sie am Mittwoch auf Anfrage der Zeitung. Für Änderungen sei ihre Partei jedoch durchaus offen, sagte Cladera. Die Sozialdemokratin war von 2019 bis 2023 Präsidentin des Inselrats, unter ihre Ägide wurde die Schnellspur eingeführt.