Der Angeklagte am Donnerstag vor Gericht in Palma. | Guillermo Esteban

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Am Donnerstag hat auf Mallorca der Prozessauftakt im Fall mutmaßlich schwerer Tiermisshandlung stattgefunden, in dessen Verlauf der Angeklagte eine Stute mit einer Axt verstümmelte und anschließend getötet haben soll. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, ereignete sich die Tat im April 2021 nahe einer Finca in Pollença. Die Staatsanwaltschaft forderte für den Angeklagten, einen heute 63 Jahre alten Spanier, eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren und ein vierjähriges Verbot für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit, die einen Umgang mit Tieren beinhaltet.

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Der vor Gericht geständige 63-Jährige gab am Donnerstag zu Protokoll, dass er zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat keinen anderen Ausweg habe finden können, als das Pferd zu opfern. Das Tier hatte sich mit den Läufen in einem in der Fahrbahn eingelassenem Viehgitter verheddert. Der Versuch, die in Panik geratene Stute aus ihrer misslichen Lage zu befreien, sei gescheitert, sagte der Angeklagte. "Das Tier blockierte die Straße, ich musste etwas unternehmen", antwortete der Mann auf die Frage des Staatsanwalts, ob er das Leben eines Pferdes einer vorübergehend gesperrten Straße unterordne.

Ein Augenzeuge schilderte vor Gericht, wie der 63-Jährige die Situation "löste". Zunächst habe der Angeklagte "zwei, drei Anrufe" getätigt, dann habe er den Hals des Pferdes am Gitter festgezurrt und mit der Axt auf das Tier eingeschlagen. "Ich musste wegsehen", sagte der Zeuge. Im Anschluss habe der Angeklagte dem Tier die Läufe abgehackt und das Tier vom Tatort entfernt. Der Zeuge erstattete kurz darauf Anzeige gegen den mutmaßlichen Tierquäler bei der Guardia Civil. Der Prozess wird in den nächsten Tagen fortgesetzt.