85,5 Prozent der Arbeitnehmer auf den Balearen waren im dritten Quartal im Dienstleistungssektor beschäftigt. | Josep Bagur

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In keiner anderen Region in Spanien wurden im dritten Quartal des Jahres prozentual gesehen mehr neue Jobs geschaffen als auf Mallorca und den Nachbarinseln. Das geht aus der Erhebung EPA hervor, die das spanische Statistikamt INE am Donnerstag veröffentlichte. Danach gingen zwischen Juli und September auf dem Archipel 675.000 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach, das entsprach einem Plus von 5,5 Prozent gegenüber dem Quartal zuvor und 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, meldete MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Die Arbeitslosenquote pendelte sich in den Hochsommermonaten auf den Balearen bei 5,7 Prozent ein. Auch hier schnitt die Inselgruppe landesweit am besten ab. Im Mittel waren in Spanien im Zeitraum Juli-September 11,8 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Job. In absoluten Zahlen ausgedrückt ging die Masse an Arbeitslosen im dritten Quartal gegenüber dem vorangegangenen Quartal um 41.000 (minus 17 Prozent) zurück. Im direkten Vergleich mit dem dritten Quartal 2022 schnitt das diesjährige allerdings etwas schlechter ab (800 Arbeitslose mehr als im Vorjahr).

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Wie sehr die vier bewohnten Inseln auf den Dienstleistungssektor angewiesen sind, macht einmal mehr ein Blick auf die aktuellen Zahlen deutlich. 85,5 Prozent aller Arbeitnehmer gingen im dritten Quartal einer Dienstleistung nach. Weit abgeschlagen landeten der Bausektor (8,4 Prozent), die Industrie (5,4 Prozent) und die Landwirtschaft (0,7 Prozent).

Der balearische Arbeitsminister Alejandro Sáenz de San Pedro (Volkspartei PP) bewerte die Arbeitsmarktzahlen als "sehr positiv". Sie spiegelten eine Urlaubersaison wider, die so manchen Rekord aufgestellt habe. "Die gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft und Arbeitnehmern haben sich gelohnt", sagte der Minister. Ähnlich äußerte sich die Präsidentin des balearischen Arbeitgeberverbands CAEB, Carmen Planas. Die jetzt vorgelegten Zahlen des Statistikamtes hätten zwar die guten Prognosen bestätigt, sagte Planas. Allerdings "stimmt etwas nicht", wenn die Wirtschaft händeringend nach Personal suche und die Zahl der Arbeitslosen in absoluten Zahlen leicht steige.

Auch seitens der beiden Großgewerkschaften UGT und CCOO zeigte man sich mit der jüngsten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt "grundsätzlich zufrieden". Was Sorgen bereite, so UGT-Generalsekretär Lorenzo Navarro, sei die Tatsache, dass "trotz guter Zahlen die Schere zwischen Arm und Reich auf den Balearen immer weiter auseinanderklafft". Eine steigende Zahl von Menschen komme finanziell kaum über die Runden, der Zugang zu einer Wohnung gestalte sich angesichts hoher Mieten kompliziert. Der Gewerkschaftsboss forderte die Politik auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die balearische Wirtschaft unabhängiger vom Dienstleistungsbereich zu machen. "Damit ganzjährige Arbeitsplätze entstehen."