Die Tourismusbranche ist nach wie vor der mit Abstand größte Arbeitgeber auf Mallorca. | Jaume Morey

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Im September zeigte sich der Arbeitsmarkt auf den Balearen so stabil wie schon seit Jahren nicht mehr. Nach Angaben von Arbeitsminister Alejandro Sáenz de San Pedro waren im Spätsommermonat mit 616.789 Personen sogar mehr Arbeitnehmer in der Sozialversicherung gemeldet als in den Hochsommermonaten Juli (606.647) und August (606.422) des Vorjahres. Im direkten Jahresvergleich, so MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", legte der September um 4,3 Prozent an Sozialversicherungspflichtigen zu. Sáenz de San Pedro zufolge müsse man bis in das Jahr 2006 zurückgehen, um "derart gute Arbeitsmarktzahlen zu finden".

Zu verdanken seien die guten Zahlen der Reiselust Millionen von Urlaubern, die Mallorca und deren Nachbarinseln ansteuern. Aus der durch Corona ausgelösten Krise in der Tourismusbranche seien die Inseln stärker hervorgegangen denn je, sagte der Minister am Dienstag. Zudem deuteten die vorliegenden Zahlen darauf hin, dass die Saison bis weit in den Herbst hinein andauern werde.

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Allerdings ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat August leicht um 0,1 Prozent auf nunmehr 30.154 gestiegen – was genau 23 Jobsuchenden entspricht. Gegenüber dem September 2022 sankt die Zahl der arbeitslos Gemeldeten jedoch um 18,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf den Balearen beträgt derzeit 4,7 Prozent und ist die niedrigste in ganz Spanien. "Die Balearen liegen bei der Schaffung von Arbeitsplätzen landesweit an der Spitze", sagte Sáenz de San Pedro, "und wir gehen davon aus, dass es dabei bleibt."

Der balearische Arbeitgeberverband CAEB bewerte die vorgelegten Arbeitsmarktzahlen positiv. "Die gute Dynamik aus den Monaten Juli und August setzte sich im September fort", hieß es in einer schriftlichen Einschätzung. Einzig die leicht gestiegene Inflationsrate gäbe derzeit Anlass zur Sorge. Auch die beiden Großgewerkschaften UGT und CCOO zeigten sich mit der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage zufrieden. Diese sollte allerdings dazu genutzt werden, die Gehälter an die steigenden Lebenshaltungskosten anzugleichen. Überdies hätte es auch in diesem Sommer wieder Fälle von exzessiver Arbeitsbelastung gegeben, die "in einzelnen Fällen den rechtlich zulässigen Rahmen gesprengt" hätten, sagten Vertreter der beiden Gewerkschaften.