Wer über die Sommermonate auf den Balearen leben und arbeiten möchte, muss in touristischen Gegenden aktuell mit mindestens 800 Euro Monatsmiete rechnen. Vor der Pandemie gab es noch Unterkünfte für 500 bis 600 Euro, schreibt die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Nach ihren Recherchen müssten die Angestellten demnach 70 bis 80 Prozent ihres Lohnes nur für die Unterkunft ausgeben. Schon im vergangenen Jahr begangen Hotels auf Mallorca, Wohnungen für ihre Arbeiter anzumieten, um dem Mangel an Arbeitskräften entgegenzuwirken. Ein Hotel bezahlte seinen Mitarbeitern sogar die Mieten. Einige Stellen in der Tourismusbranche blieben unbesetzt. Bars und Restaurants, beispielsweise in Palma, mussten an manchen Tagen schließen, weil es nicht genügend Personal gab.
Die Präsidentin des Hotelverbands auf Mallorca (FEHM), Maria Frontera, sagte auf einer Veranstaltung, dass der Fachkräftemangel "eine sehr wichtige Herausforderung darstellt und mit dem Wohnungsproblem zusammenhängt, das nicht in zwei Tagen gelöst werden kann". Sie sieht auch eine Lösung darin, "das ganze Jahr über Beschäftigung anzubieten und von der sechsmonatigen Saisonperiode der Vergangenheit wegzukommen." Trotz all dieser Umstände verzeichneten die Balearen 2022 ein Rekord-Jahr im Tourismussektor. Auch für die kommende Saison werden neue Rekorde erwartet, was die Besucherzahlen anbelangt. Im Februar und März wollen bereits über die Hälfte der Hotels auf der Insel öffnen, so die Zahlen des FEHM.
Angesichts glänzender touristischer Aussichten für die kommende Hochsaison beeilen auch sich die Mietwagen-Unternehmen, zusätzliche Autos nach Mallorca zu schaffen. Der Kauf dieser Fahrzeuge bei den Herstellern sei um drei Monate vorgezogen worden, teilten die zuständigen Verbände Baleval und Aevab mit. Wer noch auf Jobsuche für die Sommersaison ist, kann sich noch bis zum 7. März bei der Jobmesse in Palma vorstellen. Viele große Hotelketten haben hunderte Stellen zu besetzten und sind auf der Suche nach geeigneten Bewerbern.
1 Kommentar
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Zuerst dachte ich, hoppla, jetzt haben sie es begriffen. - Aber dann kommen die Zeilen was man Abgestellten vom Lohn abziehen "könnte"?. - Da finde ich leider nicht die tatsächlichen klaren Fakten, ob und wo das auch in diesem Falle zutrifft? Denn die aufzeigten Beträge wären ja Wucher und Ausbeutung, wenn sie ihre Verpflegung auch noch voll selber bezahlen müßten.