Die 55-jährige Münchnerin ist seit mittlerweile 30 Jahren auf der Insel. Angefangen hat alles mit dem Laden „Cachivache”, der sich direkt gegenüber befindet. Dort verkaufte die Deutsche neben Schals und Taschen auch mallorquinische handgemachte Produkte. Mit der Zeit bemerkte sie, dass die Nachfrage nach authentischen, heimischen Souvenirs immer größer wurde. So entschied sie sich dazu, ein eigenes Geschäft zu eröffnen, das sich genau diesem Grundgedanken widmet: Seit 26 Jahren nun betreibt Rechenauer den Souvenirladen „Típika” – eine „One Woman Show”, wie sie selbst sagt. Denn Rechenauer hat keine weiteren Mitarbeiter und stemmt alles alleine. Sie ist gelernte Werbekauffrau, hat unter anderem in Großbritannien und Italien gelebt, bevor sie auf die Insel kam. So kommen auch Rechenauers exzellente Sprachkenntnisse zustande: Ob Englisch, Spanisch, Italienisch oder Russisch – sie kommt immer mit ihren Kunden ins Gespräch.
„Am besten spreche ich jedoch Bayrisch”, scherzt die quirlige Münchnerin.
Auch ihre Kundschaft ist international aufgestellt: Neben vielen Deutschen kaufen Polen, Franzosen und US-Amerikaner bei ihr ein. Sogar Spanier schauen bei ihr vorbei und sind dankbar für die mallorquinischen Schätze. Besonders gut gehen die „Siurells” über ihre Theke: Das sind weiße Tonfiguren, die Glück bringen sollen. Der Name leitet sich von dem mallorquinischen Wort „siular”, pfeifen, ab, denn die kleinen Figuren sind mit einer Pfeife versehen. „Die Frau, die mir diese Figürchen herstellt, kommt schon gar nicht mehr hinterher, so hoch ist die Nachfrage”, so die Ladenbesitzerin. Auch das Mandelparfüm in Kombination mit einer Handcreme, Salz oder Keramik werden von den Urlaubern immer gern als Mitbringsel gekauft.
Ihre Souvenirs bezieht Rechenauer nicht von einem einzigen Hersteller, sondern von ganz vielen unterschiedlichen Menschen, die auf der Insel leben. Für Rechenauer hat die Qualität der Produkte Vorrang: So probiert sie sich selbst manchmal durch, um die Qualität zu überprüfen, beispielsweise bei der Marmelade. „Man muss ja wissen, ob es schmeckt. Und dann merkt man auch schnell, ob die Leute etwas mit Liebe und Herz herstellen.” Die Ladeninhaberin findet es schade, dass vieles als „Made in Mallorca” vermarktet wird, jedoch gar nicht von der Insel stammt. „Nur weil es sich gut verkauft, muss es nicht gleich typisch sein”, fügt sie hinzu. Rechenauer hat selbst einige Souvenirs bei sich zu Hause stehen. Von den Siurells bis hin zu Kalendern und Keramikschüsseln: Sie kann zu jedem Produkt eine Geschichte erzählen und weiß genau, woher sie ihre Souvenirs bezieht.
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