Auf Mallorca haben die ersten Meeresschildkröten das Licht der Welt erblickt. | Ultima Hora

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An Palmas Stadtstrand Can Pere Antoni sind zwischen Sonntagnachmittag und dem frühen Montagmorgen zwölf Meeresschildkröten aus ihren Eiern geschlüpft. Eine Schildkröte der Unterart "Caretta Caretta" hatte sich am 7. Juni gezielt einen Weg zum meist stark frequentierten Strand Can Pere Antoni gebahnt und dort ihre Eier abgelegt. Nun – 60 Tage später – haben ihre Nachkommen das Licht der Welt erblickt. Der Schlüpfvorgang kann hier nachverfolgt werden. Palmas neuer Umweltstadtrat, Llorenç Bauzá, betonte auf einer Pressekonferenz am Montag die historische Bedeutung dieses Ereignisses. Denn: Nie zuvor hatte eine Meeresschildkröte an Palmas Stadtstrand ihre Eier abgelegt.

Im Juni waren 46 der Eier zum künstlichen Ausbrüten in die Einrichtungen einer Forschungseinrichtung in Port d’Andratx gebracht worden. 60 Eier verblieben weiterhin am Strand. Dafür wurde an der Playa der Bereich um die Eier großräumig abgesperrt, um Störungen weitgehend zu verhindern. Die nun geschlüpften Tiere werden im Labor aufgepäppelt, um ihnen den Einstieg in ihr neues Leben zu erleichtern. Umweltschützer sind bis zur Wiederaussetzung ins Meer für deren Pflege und Aufzucht zuständig.

Das "Nest" am Strand von Can Pere Antoni ist das erste seiner Art, das auf Mallorca und in ganz Spanien in diesem Jahr registriert worden war. Es war auch das erste von nunmehr fünf aktiven Nestern, die in dieser Saison auf den Balearen gefunden wurden. Die anderen befinden sich am Strand von Cala Millor sowie an den Playas von Es Figueral, Santa Eulària des Riu und Salinas auf Ibiza.

Die als gefährdet eingestufte Schildkrötenart "Caretta Caretta" ist normalerweise eher im östlichen Mittelmeer beheimatet. Es wird vermutet, dass die Verlagerung ihres Brutplatzes auf den Anstieg der Meerestemperatur zurückzuführen ist. Da die Nistsaison in vollem Gange ist, bittet die Stadt Palma grundsätzlich, Eiablageflächen nicht zu stören. Sollten weitere Schlupfversuche beobachtet werden, soll sofort der Notruf 112 angerufen und die Behörden benachrichtigt werden.