Doch damit ist jetzt Schluss. So schien es zumindest noch vor einer Woche, nachdem die Flughafenverwaltung auf die vermeintlich pfiffige Idee kam, die zum illegalen Schnellpark-Streifen verkommene rechte Zufahrtspur mit rot-weißen Plastikblöcken zu sperren. Der Plan ging jedoch in die Hose. Und zwar richtig. Statt nun gezwungenermaßen auf den Express-Parkplatz zu fahren, hielten die sparfüchsigen Airport-Abholer jetzt einfach links neben der Absperrungslinie und verengten damit umso mehr die Zufahrt zum Parkhaus und der Kurzparkzone. Zwar versuchten dafür abgestellte Flughafen-Security-Angestellte in den vergangenen Tagen, Autofahrer vom Parken an der Zufahrt abzuhalten, gaben das Bemühen jedoch schnell wieder mit der Begründung auf, dass sie dafür weder Zeit noch die rechtlichen Kompetenzen von Verkehrspolizisten hätten.
Ähnlich gesetzlos ging es vor und während der Osterreisetage auch am Taxi-Stand des Flughafens zu. Dort kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den offiziellen Taxistas und Privat-Chauffeuren, die in der Regel ohne irgendeine Beförderungslizenz Gäste zum Airport brachten oder dort abholten. Auch in diesem seit vielen Jahren während der Urlaubssaison wiederkehrende Konflikt sucht man Ordnung schaffende Gesetzeshüter vergeblich. Grund: Während das Flughafen-Gebäude selbst als staatliches Hoheitsgebiet von Spanien gilt, das von Gesetz her und rund um die Uhr durch Beamte der Nationalpolizei geschützt und kontrolliert werden muss, ist alles außerhalb der Eingangstüren des Airports in gewisser Weise rechtliches Niemandsland.
Die Betreibergesellschaft Aena argumentiert dabei seit vielen Jahren, dass die Gemeinde Palma, in deren Gebiet der Flughafen liegt, dort auch für Ruhe und Ordnung zu sorgen hätte. Und damit in der Verantwortung stehe, eine permanente Polizeipräsenz zu gewährleisten. Im Rathaus von Palma wiederum will man von so einer Forderung nichts wissen. So definiert die Stadtverwaltung den Flughafen und seine darum herum gebauten Infrastruktureinrichtungen wie Parkhäuser, Abstellplätze oder Zufahrtsmöglichkeiten als alleinigen Verantwortungsbereich des Konzessionsunternehmens Aena. Sehr wohl würde man auf Wunsch Beamte der Policía Local zur permanenten Regelung des Verkehrs oder für andere Sicherheitsaufgaben abstellen, allerdings müsste Aena dann die Kosten tragen.
Ob und wie diese Uneinigkeit gelöst werden kann, ist offen. Klar ist nur, dass die mangelnde Polizeipräsenz rund um den Airport aus sicherheits- und verkehrstechnischen Gründen im Zuge des zu erwartenden Passagier-Booms zu weiteren chaotischen Situationen führen wird.
2 Kommentare
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Das Problem ist erst durch die Zeitungen entstanden (auch durch Ihre): vorher waren zwar längere Warteschlangen auf der rechten Seite der Zufahrt, aber diese störte keinen: man konnte gut damit leben? Nun ist eben eine Spur der Zufahrt abgeschnitten, und die Menschen parken. Trotzdem vor der Schranke. Die einfachste Lösung, dieses Problem zu beheben, wäre die Sperrung der rechten Spur wieder aufzuheben. Und lass die Leute parken und warten, wie Sie möchten.
Mein Gott ist das so schwer. Schranken abschalten, dass keiner durchfahren kann. Hinten einen Streifenwagen hin und dann von jedem Pfennigfuchser 500€ kassieren. Wetten dass das dann am nächsten Tag funktioniert?