Das Archivbild zeigt zwei junge Waschbären auf Mallorca. | Archiv Ultima Hora

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Sie sehen so putzig aus, die Waschbären, doch Forschern und Umweltschützern auf Mallorca sind sie ein Dorn im Auge. Denn die nachtaktiven Tieren, die ursprünglich aus Nordamerika stammend, sind eine Bedrohung für die heimische Flora und Fauna. Insgesamt 1068 Exemplare sind Jägern seit 2006 in die Falle gegangen, jenem Jahr, in dem einige Waschbären aus einem Zoogehege in der Tramuntana ausrissen und sich seitdem in den Wäldern der Insel vermehrt haben. Erfasst sind in der Gesamtzahl auch Tiere, die auf den Landstraßen überfahren wurden und auf diese Weise zu Tode kamen.

Die Daten zu den Tieren wurden jetzt in der Studie „Demografische Parameter der Waschbärenpopulation auf der Insel Mallorca“ von Biologen der Balearen-Universität vorgestellt. Von der Gesamtzahl der gefangenen Waschbären sind die Männchen leicht in der Überzahl, was den Trend der ersten Jahre umkehrt. Ihre durchschnittliche Körperlänge beträgt 54 Zentimeter bei den Männchen und 51,5 Zentimeter bei den Weibchen, aber das größte jemals gefangene Exemplar erreichte eine Länge von 75 Zentimetern.

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Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die Waschbärenpopulation auf Mallorca quasi "heimisch" geworden ist. Die Ergebnisse, sowohl hinsichtlich des Geschlechterverhältnisses als auch des Fortpflanzungspotenzials, haben Werte erreicht, die denen in den Vereinigten Staaten sehr ähnlich sind. Die Autoren der Studie sind der Ansicht, dass es notwendig ist, die Anstrengungen zur Bekämpfung der Waschbären auf Mallorca zu intensivieren.

Die gefangenen Exemplare unterliegen stets der tierärztlichen Kontrolle durch die balearische Behörde für heimischen Tier- und Pflanzenschutz (Cofib). Die Fangmethode besteht aus kastenartigen Fallen, in denen handelsübliches Katzenfutter und Obst als Köder ausgelegt werden. Einmal gefangen, werden die Tiere unter Aufsicht eines Veterinärs eingeschläfert. Alle Proben werden eingefroren, bis sie getestet werden können.

Waschbären sind Allesfresser, die ihre Ernährung an die verfügbare Nahrung anpassen können und weder Kleintiere noch Pflanzen verschmähen. Ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika stammend, sind sie heute in Ländern wie Japan, Russland, Iran, anderen zentralasiatischen Staaten sowie praktisch in ganz Europa zu finden, nicht nur als Wildtiere, sondern auch als Haustiere sowie als Zuchttiere für ihre Pelze.