Aus Anlass des Welt-Tourismustages haben am Dienstagabend mehrere Hundert Personen vor dem Regierungssitz in Palma sowie der daneben liegenden ehemaligen Seehandelsbörse La Llonja gegen die ihrer Meinung nach zunehmende Massifizierung von Urlaubsreisenden auf der Insel demonstriert. Auf der Plaza vor der Llonja bildeten sie zudem aus Protest eine Menschenkette.
Zu der Demo aufgerufen hatten rund 30 verschiedene Organisationen und Initiativen wie die Nachbarschaftsvereinigung von Palma oder der Umweltschutzverband Gob. "Das aktuelle Tourismusmodell führt zu einer sozialen Ungerechtigkeit und Benachteiligung für viele Menschen auf der Insel", erklärte der Sprecher der Veranstaltung, der mallorquinische Schriftsteller Sebastià Alzamora. "In vielen Restaurants und Lokalen auf der Insel können Einheimische kaum noch einkehren beziehungsweise einkaufen, weil ihre Betreiber ihre Preise an ausländische Kundschaft angepasst haben".
Die Präsidentin von Palmas Nachbarschaftsvereinigung erklärte zudem: "Unsere heutige Aktion ist kein Ausdruck einer Tourismusphobie. Wir heißen jeden Urlauber in der unserer Stadt und auf der Insel herzlichst willkommen. Es geht uns aber darum, dass sowohl ihre Zahl als auch die Art und Weise, wie Touristen als Massenware nach Mallorca gebracht werden, stärker reguliert wird, damit sich Einheimische nicht als Menschen zweiter Klasse fühlen müssen". Zeitgleich zu der Demonstration fand in Palmas Misericòrdia die Verleihung der diesjährigen Tourismuspreise statt.
Neben Palma gingen am Dienstagabend auch Menschen in anderen europäischen Städten wie Neapel, Venedig, Lissabon, Valencia, Marseille oder Córdoba auf die Straßen, um gegen die dortige Urlaubsmassifizierung zu protestieren.
1 Kommentar
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Dies wollen wir nicht, das wollen wir nicht. Gerne begrüßen wir Touristen aber stören sollen sie nicht. Schon aufgefallen, dass die Restaurants dort am teuersten sind, wo wir schon den heiß ersehnten und jedes Jahr aufs neue geforderten Qualitätstourismus haben? Einfache Rechnung. Wenn ich bei weniger Touristen die gleichen Einnahmen erzielen will muss jeder der wenigen Touristen mehr bezahlen. Ich fühle mich auch nicht als Mensch zweiter Klasse weil ich mir nicht ständig Fosh leisten kann.