An Mallorcas Stränden im Liegestuhl die Sonne genießen, vom Kellner eine Sangria serviert bekommen – und schon ist sie da: die Lust auf eine Zigarette. Der nächste Mülleimer ist zu weit entfernt? Dann wird die Kippe im Anschluss mal schnell im Sand ausgedrückt und bestenfalls noch verbuddelt. Was oft ganz selbstverständlich passiert, hat Konsequenzen, die die Akteure nicht bedenken oder ignorieren. Um den Finger in die Wunde zu legen, müssen deshalb plakative Beispiele her.
Dieser Aufgabe hat sich eine Gruppe mallorquinischer Aktivisten verschrieben. Das Kollektiv nennt sich „No más colillas en el suelo Mallorca (NMCS)”– also „Keine Zigarettenstummel mehr auf Mallorcas Boden”. Mit einer Sammelaktion zeigen sie live am Strand, welchen enormen Reinigungsaufwand es mit sich bringt, Kippenstummel aus dem Sand zu klauben. Unter der Regie von Gründer Miquel Garau ist die Gruppe schon seit zwei Sommern aktiv, um auch unter Urlaubern Sensibilität für das Thema zu wecken.
Cala Millor im Osten der Insel ist einer der Strände Mallorcas, der am stärksten von Zigarettenstummeln verschmutzt wird. Deshalb ist dieser 2018 Aushängeschild der Aktion. Der balearische Generaldirektor für Umweltqualität, Sebastià Sansó, ermutigte dort Freiwillige, mit leeren Flaschen und Karaffen am Strand zwischen Sant Llorenç und Son Servera so viele Kippenstummel wie möglich zu sammeln. Auch eine schwangere Aktivistin zog mit Plastikkanistern, in die etwa 500 Kippen passen, zwischen den Sonnenschirmen entlang. Die Ausbeute: Innerhalb kürzester Zeit sind Zehntausende von Zigarettenkippen zusammengekommen.
Alle Helfer sollten Fotos ihrer Ausbeute in sozialen Netzwerken veröffentlichen und mit dem Hashtag #lloscaxllosca ihren Standort markieren. Die Initiative, der sich in Cala Millor schnell deutsche und italienische Touristen anschlossen, zog vor wenigen Tagen die Aufmerksamkeit der Badegäste auf sich.
Angeblich benötigt ein Zigarettenfilter im Meer 400 Jahre, um abgebaut zu werden. Zum Vergleich: eine Plastiktüte benötigt 150 Jahre, das Kerngehäuse eines Apfels acht Wochen. Erste Gemeinden auf Mallorca haben bereits Gesetze erlassen, die hohe Geldbußen nach sich ziehen, Santanyí etwa im Sommer 2017. Dort zahlt man seitdem beim achtlosen Wegwerfen eines Zigarettenstummels zwischen 751 und 1500 Euro – sofern man dabei erwischt wird. Obwohl Spanien europaweit die mit strengsten Nichtraucherschutzgesetze hat, ist das Rauchen am Strand weiterhin erlaubt.
7 Kommentare
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In meinem Bereich an der Cala Agulla und auch auf dem Weg dahin gibt es keine Kippen und auch an den großen Stränden auf Gran Canaria nicht. Die Liegestuhlvermieter sorgen jeweils für Sauberkeit und die Gäste tragen ihrem Abfall brav zu den entsprechenden Behältern. Alles Theoretiker hier ?
Wer sehen möchte wie sauber der Strand gereinigt wurde, sieht die Fahrspuren im Sand durch folgende Web-Cam =https://www.mallorca-fotobox.de/blick-auf-hafen-can-pastilla-webcam.html. .. 3 Strand und Promenade von Can Pastillam.sastre@ stimme voll und ganz zu. Ärgerlich sind Klagen über Diesel, aber selber Rauchen wie ein Schlot und die Gemeinschaft der Beitragszahler mit den Krankheitskosten belasten.
@Gecko: Was soll diese Pauschalanklage? Niemand, der am Strand raucht, gefährdet andere! Und sich zu gefährden ist Privatsache, es sei denn, Sie möchten Übergewicht, ungesundes Essen, Risikosportarten uvm. ebenfalls verbieten. Und die Kippen sind nicht mehr oder weniger Müll als all das, was beim Aufenthalt am Strand anfällt. Nicht der Müll ist das Problem, sondern diejenigen, die den ihrigen nicht wieder mitnehmen!
"Seacleaner" und "PST 2400" und "BeachTech 2800" werden in DE an der See zur Reinigung des Strandes eingesetzt. Sie nehmen jeden Dreck auf w.z.B. Hundekot, Seegras, Scherben, Müll, Habe leider nicht ermitteln können, welche an der Playa früh Morgnes mit den Traktoren eingesetzt werden.
Die Kippen alleine sind nicht das Problem, sondern die ganze Zigarette selbst. Der Raucher gefährdet sich und seine Umwelt mit dem Gestank und dem Dreck den er inhaliert. Dann aber an der Strasse stehen und gegen Dieselfahrzeuge motzen. Einfach nur lächerlich. Unser ganzes Gesundheitswesen wird durch die Raucherei unheimlich geschwächt. Also hört auf mit der Raucherei, dann haben wir auch keine Probleme mit den Kippen, VOR ALLEM NICHT WENN SIE EIN KLEINKIND IN DEN MUND NIMMT.....................
Kippen sind dann kein Proiblem mehr, wenn sie wie an der Playa mit am Traktor montierten Spezialmaschinen ausgesiebt werden. Diese Reinigung findet ja schon früh Morgens statt und funktioniert sehr gut. Also was solls wieder mal?
Eine wichtige und begrüssenswerte Initiative. Wer Extremfälle besichtigen will, der sollte sich mal auf unserer Nachbarinsel Ibiza umschauen. Der Stradtstrand von St.Antoni (z.B.), besteht im wesentlichen aus Kippen und Kronkorken.Da Kleinkinder spielen zu lassen ist echt grenzwertig. Port Soller ist auch so ein Kandidat. Hoffentlich finden sich hier noch mehr Engagierte.