So sieht es derzeit an vielen Häuserfassaden in der Altstadt von Palma de Mallorca aus. | P. Lozano

TW
1

Das Rathaus von Palma reagiert auf die teils heftige Kritik an der Stadt und will endlich den „Kabelsalat” an den Häuserfassaden der City aufräumen. Das berichtet die Tageszeitung „Ultima Hora” am Mittwoch. Dem Bericht zufolge sollen an den Außenwänden verlaufende Elektro- und Telefonkabel bei Neubauten in Zukunft ganz verboten werden. Wird ein Bau vollumfänglich renoviert, sollen die Leitungen ebenfalls unter der Erde verschwinden, genau wie im Fall einer Fassadensanierung.

Wie der städtische Baudezernent José Hila mitteilte, sollen Baufirmen in Zukunft gemeinsam mit dem Antrag auf eine Baugenehmigung einen Plan vorlegen, wie die Kabel verlegt werden. Ziel sei es, dass die Leitungen gänzlich unter der Erde verlaufen, wie in anderen Städten auch. „Es ist wichtig, das Erbe der Stadt zu bewahren”, so Hila.

Ähnliche Nachrichten

Neben den Maßnahmen im Bezug auf Neubauten und Sanierungen will die Stadt auch ein Pilotprojekt im Calatrava-Viertel in der Altstadt starten. In diesem Barrio soll auch bereits bestehendes Kabel-Chaos an den Hauswänden verschwinden. In dem Viertel bestehen schon entsprechende unterirdische Kanäle, allerdings hatte es das Rathaus bisher stets versäumt, die Telefon- und Elektrofirmen dazu zu verpflichten, die Kabel dort zu verlegen.

Mit dieser Maßnahme reagiert die Stadt auf die anhaltende Kritik, vor allem vonseiten des Vereins der Altstadtbewahrer Arca, der bis zuletzt ein entsprechendes Pilotprojekt gefordert hatte. „Es kann nicht sein, dass einfach immer mehr Kabel an den Hauswänden der Altstadt verlegt werden, aber niemand stoppt die Telekommunikationsunternehmen”, so ein Sprecher von Arca gegenüber MM.

Als Grund für den enormen Zuwachs an Kabeln in den vergangenen Jahren nennt Arca vor allem das Internet. „Immer mehr Haushalte wollten immer schnellere Verbindungen. Deswegen mussten immer mehr Leitungen verlegt werden. Da die Unternehmen von der Stadt aber nie kontrolliert wurden, haben sie die Kabel einfach munter weiter an den Hauswänden angebracht.” Zu den neuen Plänen der Stadt sagt Arca, sie seien zwar einerseits begrüßenswert, andererseits aber nicht ausreichend.