Der Trend des "Black Friday" stammt aus den USA, wo der Freitag nach Thanksgiving "Schwarzer Freitag" genannt wird. Da Thanksgiving immer auf den vierten Donnerstag im November fällt, gilt der "Black Friday" als Start in ein traditionelles Familienwochenende und als Beginn der Weihnachtseinkaufsaison. Vor einigen Jahren schwappte der Trend auch nach Europa über, in Spanien wird der Tag seit 2012 begangen.
Hunderte Läden auf der Insel - vor allem in Palma - locken an jenem Tag mit besonderen Rabatten von bis zu 70 Prozent. Die meisten Geschäfte in der Innenstadt verlängern ihre Öffnungszeiten sogar um ein bis zwei Stunden und bleiben bis 22 oder sogar bis 23 Uhr geöffnet. In viele Läden kommt es zu einem regelrechten Run auf die Produkte, hier und da wird sogar der Ellenbogen ausgefahren - und die Balearen-Bürger sind verrückt danach. In keiner anderen Region Spaniens wird am "Black Friday" so viel Geld ausgegeben wie auf den Inseln. Experten rechnen mit einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgabe von 301 Euro, das sind etwa 100 Euro mehr als noch im vergangenen Jahr.
Dabei beschränken sich die Investitionen nicht mehr nur auf Weihnachtsgeschenke oder Klamotten. Viele Besucher investieren in Elektrogeräte oder Smartphones. Sogar Airlines schließen sich dem "Rabattwahn" an. Ryanair bietet Fünf-Euro-Tickets unter anderem nach Barcelona, Madrid, Málaga und Valencia an. Easyjet lockt mit Sonderkonditionen zu vielen Zielen in ganz Europa - es sollen 70.000 Tickets zu Preisen zwischen 15 und 25 Euro verkauft werden - und auch Vueling und Norwegian versprechen, Reisende besonders günstig an ihr Flugziel zu befördern.
Viele größere Unternehmen bringt der "Black Friday" Jahr für Jahr an ihre Kapazitätsgrenzen. Geschäfte, vor allem aber viele Online-Versandhäuser, müssen ihr Personal um bis zu 20 Prozent aufstocken. Das ist meist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass die Nachfrage in manch einer Branche um bis zu 2000 (!) Prozent steigt. Und das im ohnehin schon hektischen Vorweihnachtsgeschäft ...
(aus MM 47/2017)
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