Ein Taco ist ein Fast-Food-Gericht der mexikanischen Küche, das sich in ganz Nord- und Mittelamerika großer Beliebtheit erfreut. | Angélique Bérard

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Feurige Salsa-Rythmen, bunt bemalte Wände und der Duft nach frisch gekochtem Essen: Das erwartet den Gast im kubanischen Restaurant La Perla de Habana in Palmas gastronomischem Viertel Santa Catalina. Von dort beginnt eine kulinarische Reise nach Lateinamerika im Herzen der Inselhauptstadt.

Tamya Hernández González kommt aus der Hauptstadt Havanna und leitet das seit 2001 existierende iberoamerikanische Restaurant. „Das kubanische Essen ist eine Kombination aus internationalen Küchen. Dazu zählen neben dem südspanischen Einfluss auch Afrika, China und Frankreich”, erklärt die Kubanerin. Wie in den meisten lateinamerikanischen Ländern sind Reis und Bohnen ein elementarer Bestandteil. Als Beilagen werden meistens frittierte Kochbananen und Wurzelgemüse gereicht.

Obwohl die Küche Kubas als kreolisch bezeichnet werden kann, unterscheidet sich der Kochstil im Westen vom Osten des Landes, insbesondere in Havanna. „Diese Stadt war schon immer kontinentaler und näher an der europäischen Küche orientiert. Außerdem gibt es einige chinesische Einflüsse in Form von Gerichten wie zum Beispiel sopa china (Zwiebelsuppe mit Ei) oder gebratenem Reis, arroz salteado”, so Hernández. Die östliche kubanische Küche basiert weitgehend auf der kreolischen Art zu kochen. Wichtige Zutaten für eine Sofritosoße sind grüner Pfeffer, viel Knoblauch und kolumbianische Lorbeerblätter. Diese Mixtur wird dann mit warmen Bohnen serviert. „Kokos findet man bei uns übrigens nur beim Nachtisch”, erklärt Tamya Hernández weiter.

Eines der Nationalgerichte auf Kuba ist Ropa Vieja, das übersetzt so viel wie „Alte Kleidung” bedeutet. Die authentische Speise besteht aus Suppenfleisch an Tomatensoße, schwarzen Bohnen, gelbem Reis, Kochbananen und gebratener Yuca. Zur Erfrischung wird Gaurapo gereicht. Dabei handelt es sich um einen Saft aus Zuckerrohr. Dazu steht im Restaurant La Perla de Habana eine spezielle Saftpresse zur Verfügung: „Die Stängel des Zuckerrohrs werden dafür einzelnd in die Maschine geschoben, Eiswürfel dazu und fertigt ist das alkoholfreie, aber ziemlich süße Erfrischungsgetränk.”

Nur wenige Gehminuten weiter führt die kulinarische Reise nach Mexiko. Die Taquería Primos ist für ihre Tacos bekannt. Diese gelten als das mexikanische Fast-Food schlechthin. Als Grundlage dafür dient die Tortilla aus Weizen- oder Maismehl, die mit zahlreichen Zutaten beliebig gefüllt werden kann. Sie ist nicht mit der spanischen Tortilla zu verwechseln, die aus Kartoffeln, Eiern und Zwiebeln zubereitet wird. Meist besteht die Füllung aus einer Mischung von Fleisch und Gemüse, teilweise auch aus Fisch und Meeresfrüchten. Ein Taco ist dabei von der sogenannten Quesadilla zu unterscheiden: Diese wird zusätzlich reichlich mit Käse gefüllt. Ein weiteres beliebtes Gericht, bei dem Tortillas zum Einsatz kommen, sind Burritos. Für einen klassischen Burrito werden Gemüse und geschnittenes Fleisch in eine Tortilla eingewickelt. Scharfe Soßen, mexikanischer Reis oder Guacamole (Avocadocreme) ergänzen das Ganze zu einem leckeren Snack, den man gut aus der Hand essen kann. Im Gegensatz zu Tacos werden Burritos komplett verschlossen. Auch für die Enchiladas gelten Tortillas als Grundlage. Diese werden ebenfalls mit Gemüse und Fleisch gefüllt und anschließend mit Soße übergossen und in einer Auflaufform mit Käse überbacken. Dazu schmeckt am besten das mexikanische Bier Modelo oder eine fruchtige Margarita.

Wer an diesen heißen Sommertagen nur den kleinen Hunger verspürt und sich dazu noch erfrischen möchte, der sollte unbedingt Ceviche probieren. Dabei handelt es sich um ein Fischgericht der peruanischen Küche, das allerdings in weiten Teilen Lateinamerikas verbreitet ist, wie zum Beispiel auch in Chile, Bolivien oder Costa Rica. Ceviche besteht in seiner ursprünglichen Form aus kleingeschnittenem, rohen Fisch verschiedener Sorten, der in einem Sud mariniert wird. Dieser besteht aus Limettensaft, Salz und Chilis. Besonders an heißen Tagen wird Ceviche in Südamerika als Snack am Strand verkauft. In der Inselhauptstadt Palma kann man es unter anderem im Restaurant Millo Cocina Latina probieren.

Als ideale Zwischenmahlzeit auf der Hand während eines Stadtbummels durch Palma eignet sich die argentinische Empanada. Die gefüllte Teigtasche ist ein Klassiker der argentinischen Küche. Empanadas sind in ganz Lateinamerika beliebt, in Argentinien haben sie aber einen ganz besonderen Stellenwert. Die „empanadas argentinas” werden aber nicht nur auf der Straße, sondern auch genauso gerne zu Hause und bei geselligen Anlässen zubereitet und verspeist. Gefüllt sind sie meist mit Hackfleisch, Hühnchen, Schinken, Käse und karamellisierten Zwiebeln. In Palma bieten etwa die Läden Don’t cry for me oder Jimmy Churri diese südamerikanische Spezialität an.

Argentinische Empanadas gibt es in dem Laden Don’t cry for me in Palmas.
Argentinische Empanadas gibt es in dem Laden Don’t cry for me in Palmas.

Die fünfte kulinarische Stippvisite endet in Brasilien, oder besser gesagt, in Palmas maritimen Viertel Portixol. Wer ein echter Fleischliebhaber ist und großen Hunger verspürt, der kommt in dem Restaurant Rodizio Churrascaria Ipanema Na Brasa voll auf seine Kosten. Die Kellner gehen von Tisch zu Tisch und servieren abwechselnd diverse Fleischspieße mit Rindfleisch, Würsten sowie Hühnchen- und Schweinefleisch. Dazu ist ein Buffet mit landestypischen Spezialitäten aufgestellt. „Eines unserer Nationalgerichte in Brasilien ist die Feijoada. Dabei handelt es sich um einen Eintopf aus Bohnen, Schweine- oder Rindfleisch”, erklärt Patrick Baginski. Der Brasilianer lebt seit fünf Jahren auf Mallorca und ist Stammgast in dem südamerikanischen Restaurant. Eine weitere kulinarische Spezialität ist das Gebäck Pão de queji, das an ein Käsebrötchen erinnert. Als Dessert wird Birgardeiro, auch bekannt als Negriho, gereicht. Die typische, brasilianische Praline wird aus Kondensmilch, Butter und Kakao zubereitet. Verziert wird das Kügelchen mit Schokostreuseln. Übrigens: Das brasilianische Restaurant hat während der Sommermonate täglich geöffnet. Bom apetite!

Adressen:

Restaurant La Perla de la Habana (kubanisch)
Carrer de Caro, 5, 07013 Palma
Telefon: 608 66 61 82
Öffnungszeiten: dienstags bis samstags jeweils von 13 bis 16 Uhr sowie 20 bis 0 Uhr, Sonntag und Montag Ruhetag.

Restaurant Taquería Primos (mexikanisch)
C. de la Fàbrica, 29, 07013 Palma
Telefon: 679 05 70 67
Öffnungszeiten: täglich von 13 bis 0 Uhr, samstags und sonntags bis 0.30 Uhr

Restaurant Millo Cocina Latina (peruanisch)
Carrer de Caro, 30, 07013 Palma
Telefon: 871 04 04 13
Öffnungszeiten: montags bis samstag von 19.30 bis 23 Uhr

Empanadería Don’t cry for me (argentinisch)
Carrer dels Oms, Carrer de Sant Miquel, 47, 07003 Palma
Telefon: 971 22 84 61
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 23 Uhr

Restaurant Rodizio Churrascaria Ipanema Na Brasa (brasilianisch)
Passeig Portitxol, 07006 Palma
Telefon: 971 77 37 04
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 13 bis 15.30 Uhr und 20 bis 23 Uhr, sowie samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr und 20 bis 23 Uhr