Die Amphoren wurden für den Transport von Soßen, Ölen, Wein und vergorenem Traubensaft zur Konservierung von Obst verwendet. Sie weisen auch gemalte Inschriften auf, was sie zur größten Sammlung des Landes und zu einer der bedeutendsten aus der römischen Welt macht, die bisher gefunden wurde. Auch zwei Schuhe wurden in dem Wrack entdeckt, ebenso ein Bogenbohrer, der erste, der jemals in Spanien gefunden wurde.
Zuletzt kam auch eine römische Münze zum Vorschein, mit der sich das Alter des Wracks genauer eingrenzen lässt. Sie wurde um 320 n. Chr. in der Stadt Síscia (heute Sisak, Kroatien) geprägt und lässt sich der Regentschaft der Kaiser Konstantin (307-337 n. Chr.) oder Licinius I. (307-324 n. Chr.) zuordnen. Diese Münze wurde als Ritual vor dem Stapellauf eines Schiffes in eine Vertiefung gelegt, in der der Mast platziert wurde, und sollte dem Schiff Glück bringen. Offensichtlich hat sie ihren Zweck nicht erfüllt.
Nun laufen die Vorbereitungen, um das Wrack zu heben. „Die Bergung dieses Schiffes platziert uns in die erste Liga der Archäologie”, schwärmt Antonia Roca. Die Dezernentin für Kultur und Denkmalschutz des Inselrats von Mallorca erklärte, wie die Bergung des Wracks vor sich gehen soll. Denn einfach aus dem Wasser ziehen kommt nicht infrage. Zunächst, so Roca, solle das Wrack erneut archäologisch und auf seinen Zustand untersucht werden. Anschließend werde eine Nachbildung des Schiffes versenkt und wieder gehoben. Dieser Testlauf solle dafür sorgen, dass bei der eigentlichen Bergung mit Schwimmpolstern nichts schiefgehe. Halb in Wasser getaucht solle das Wrack dann ins Castell de Sant Carles transportiert werden, wo ein spezielles Becken gebaut werde, in dem es 18 Monate lang in einem Zustand kontrollierter Entsalzung aufbewahrt und in dieser Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde. Gehe alles nach Plan, finde die Bergung zwischen Oktober und Januar des kommenden Jahres statt.
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