Im Sommer platzt die Altstadt von Palma de Mallorca oft aus allen Nähten, denn auch in den kleinen, verwinkelten Gassen tummeln sich neugierige Urlauber. Im Winter hingegen wird es in den engen Gassen ganz ruhig. Eine gute Gelegenheit, die Gegend ausgiebiger zu erkunden. Wer durch die historische Altstadt spaziert und dabei noch einige arabische Bauwerke bestaunen möchte, ist hier richtig. Denn auch auf Mallorca haben die Araber ihre Spuren hinterlassen.
Los geht es mit dem Almudaina-Bogen, der im Mittelalter mehrfach umgestaltet wurde und bereits Teil der Stadtmauer des römischen Palma war. Der Arco de la Almudaina befindet sich in der gleichnamigen Straße in unmittelbarer Nähe der arabischen Bäder, die man durch eine Pforte mit Hufeisenbogen betritt. Sie zählen zu den wichtigsten architektonischen Sehenswürdigkeiten auf der Insel und sind eines der wenigen Beispiele islamischer Architektur in Palma.
Dort angekommen grüßt der Ticketverkäufer freundlich. Für den Besuch werden drei Euro fällig. Auf Nachfrage, warum in Palma nur noch so wenige architektonische Werke aus der muslimischen Zeit stehen, antwortet er: „Als es mit dem Tourismus-Boom anfing, ging es leider auch den übrig gebliebenen Bauwerken an den Kragen. Es musste Platz geschaffen werden für Autos oder Wohnungen.”
Im Garten angekommen, staunt mancher Besucher nicht schlecht. Die bunten Blüten, die Orangen- und Zitronenbäume laden zum Entspannen ein, denn hier kann zwischen Vogelgezwitscher und Wasserplätschern die Seele zur Ruhe kommen. Der mittlere Saal des Baus war das Dampfbad, das mit einer eindrucksvollen Kuppel und Oberlichtern versehen ist. Das Badehaus stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist nur zum Teil erhalten geblieben.
Daneben gibt es noch weitere Überreste aus der muslimischen Zeit, wie beispielsweise die Torres del Temple, auch bekannt als Torres de Gumara. Die Almudaina von Gumara war eine muslimische Festungsanlage, die in Madina Mayurqa (arabischer Name für Palma) integriert war. Zu guter Letzt gibt es noch die Puerta de l’Almodi. Sie war einer der Durchgänge der islamischen Stadtmauer mit dem Namen Bab Al-Mudi und führte zu den äußeren Hafenmauern der Stadt.
Ein Rundgang durch die Altstadt, fernab vom Lärm und Trubel, lohnt sich allemal. Denn hier kann man neben den arabischen Bauwerken nicht nur architektonisch und geschichtlich etwas dazulernen, sondern auch weitere schöne Ecken für sich entdecken.
Die arabischen Bäder können noch bis 30. November von 10 bis 18 Uhr im Carrer de Can Serra 7 besucht werden. Vom 1. Dezember bis 31. März haben sie von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro.
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