Schauen kostet ja nichts: Angesichts der Mieten auf Mallorca verschlägt es so manchem Wohnungssuchenden den Atem. | Josep Bagur Gomila

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Wer sich auf Mallorca nach einer Mietwohnung umschaut, sollte sich warm anziehen. Und vor allem mit dem nötigen Kleingeld gesegnet sein. Denn die Preise kennen nach Ansicht von Natalia Bueno, der Vizepräsidentin des Maklerverbands Colegio de Agentes de la Propiedad Inmmobiliaria (API), nur eine Richtung: nach oben. "Ja, die Mieten werden weiterhin steigen, etwa um zehn Prozent im Jahresvergleich", sagte sie am Dienstag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Der Grund liege auf der Hand. Während das Angebot an Mietwohnungen kontinuierlich zurückgehe, nehme die Nachfrage stetig zu.

Mit ihrer für Wohnungssuchende düsteren Prognose steht Bueno nicht alleine da. Sowohl der Sprecher des Internetportals Pisos.com, Ferran Font, als auch sein Kollege von Idealista.com, Francisco Iñareta, sehen keine Anzeichen für eine Trendwende. "Es deutet nichts darauf hin, dass in den kommenden Monaten die Mieten stagnieren oder gar fallen würden", sagten beiden unisono gegenüber dem Blatt. Nur in einem Punkt widersprachen sie Bueno: Im Jahresvergleich erwarteten sie einen Anstieg der Mieten von mehr als 20 Prozent.

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Font zufolge spielt neben der Insellage der enorm international ausgerichtete Markt eine entscheidende Rolle. "Drei von zehn Kaufverträgen werden mit ausländischen Kunden abgeschlossen", so der Sprecher von Pisos.com. Dieser Umstand komme auch beim Vermieten zum Tragen. In den zurückliegenden zwölf Monaten habe in Spanien nur Barcelona mit dem frenetischem Rhythmus steigender Mieten mithalten können, den Palma vorgelegt habe: plus 22 Prozent. Im landesweiten Mittel stiegen die Mieten hingegen Font zufolge um gerade einmal sieben Prozent.

Wem Palma bereits teuer erscheint, sollte an Calviá keine Gedanken verschwenden. Das Portal Idealista.com berechnete für die beliebte Gemeinde im Inselwesten einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 20 Euro. In Palma, so deren Geschäftsführer Iñareta, läge der Preis gegenwärtig bei 14,60 Euro. Deutlich günstiger sei es hingegen auf dem Land, beispielsweise in Santanyí, wo es den Quadratmeter für 11,90 Euro gebe. "Sinkende Mieten würde ich nahezu ausschließen", sagte Iñareta, "allenfalls in winzigen Ortschaften kann das vereinzelt vorkommen".