Konkret geht es um eine Transaktion der Gesellschaft Punta Manresa S.A., die eine Immobilie zur Begleichung von Schulden anderer Unternehmen des Konzerns übertrug. Laut Insolvenzverwalter wurde dieser Vorgang steuerlich als Liquidation von Vermögenswerten deklariert, was zu einer Steuernachforderung führte. Diese Summe ist Teil eines jetzt ausgeweiteten Ermittlungsverfahrens, das die mutmaßlichen Schulden des prominenten Immobilienmaklers beim Finanzamt von 14 Millionen Euro um weitere acht auf insgesamt 22 Millionen Euro erhöht hat. Die juristische Auseinandersetzung wird sich voraussichtlich vor allem auf diese zusätzlichen acht Millionen Euro konzentrieren, schreibt das Blatt.
Aus dem Umfeld des prominenten deutschen Immobilienmaklers heißt es, dass die genannten 14 Millionen Euro weitgehend unstrittig seien, da es sich um Steuern handelt, die während Kühns direkter Geschäftsführung fällig, aber nicht beglichen wurden. Die übrigen acht Millionen Euro hingegen sollen erst aufgelaufen sein, nachdem die betroffenen Unternehmen unter amtlicher Insolvenzverwaltung standen – ein Umstand, der nun Gegenstand der gerichtlichen Prüfung ist.
Wie Ultima Hora weiter berichtet, hatte die balearische Steuerbehörde sich im besagten Fall bereits aus dem Strafverfahren zurückgezogen, da sie davon ausgeht, dass diese Schulden nicht auf Kühns Geschäftsführung zurückzuführen seien. Zudem hat sie bereits etwa zwei Millionen Euro erhalten, womit ein Teil der ursprünglichen Forderung beglichen wurde.
Embargo in Höhe von 28 Millionen Euro
Die Ermittlungen umfassen nach der Ausweitung des Verfahrens durch die Richterin mittlerweile 14 Gesellschaften aus Kühns Unternehmensgruppe. Das Gericht hat Vermögenswerte in Höhe von 28 Millionen Euro vorbehaltlich mit einem Embargo belegt. Diese Mittel stammen aus den 96 Millionen Euro, die die Balearen-Regierung als Entschädigung für die Rücknahme der Baulandausweisung Sa Muleta bei Port de Sóller per Gerichtsurteil an Kühn hatte überweisen müssen.
Ein erheblicher Teil dieser Summe wurde im vergangenen Jahr an die Kühn-Gesellschaft Birdie Son Vida ausgezahlt. Der Insolvenzverwalter dieser Gesellschaft nutzte das Geld zunächst zur Tilgung ausstehender Verbindlichkeiten. Nach Beendigung des Insolvenzverfahrens übernahm Kühn wieder die Kontrolle über die Gesellschaft, die mittlerweile von seinen Söhnen verwaltet wird.
Im Zuge der Ausweitung der Ermittlungen durch den Gerichtsbeschluss der Richterin in der vergangenen Woche müssen sich nun sieben weitere Personen als Beschuldigte in dem Verfahren vor der Justiz verantworten. Dabei handelt es sich um Berater und enge Vertraute Kühns, die demnächst vor Gericht aussagen müssen. Auch der Insolvenzverwalter anderer Unternehmen Kühns wurde in die Ermittlungen einbezogen. Die Ermittlungen vor dem Untersuchungsgericht 11 in Palma konzentrieren sich auf mögliche Straftaten wie Vermögensverschiebung, Prozessbetrug und vorsätzliche Insolvenzverschleppung. Insgesamt gibt es zehn Beschuldigte, darunter Matthias Kühn und seine beiden Söhne.
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