Der Grünen-Politiker ist seit 2015 Hamburgs Umweltsenator. | Sandro Halank/Wikimedia Commons

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Was haben Hamburg, Panama und Mallorca miteinander zu tun? Auf den ersten Blick wohl nicht allzu viel. Wenn man aber diese Geschichte liest, wird einem vieles klar. Ein deutscher Grünen-Politiker will ein Stück Regenwald in Panama kaufen, um seine häufigen Mallorca-Flüge zu kompensieren. So zumindest berichtet die Bild-Zeitung am Sonntagabend, 30. Juli, in einem Online-Artikel. Jens Kerstan ist schon seit fast zehn Jahren Hamburgs Umweltsenator und besitzt ein Ferienhaus auf Mallorca. Auf seiner "Lieblingsinsel", wie er auf seinem Internetauftritt schreibt, macht er wohl mindestens zweimal im Jahr Urlaub.

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Und um die Fliegerei "wiedergutzumachen", kauft er sich jetzt wohl ein Stück Regenwald in Panama, schreibt die Zeitung: "Kerstan will 2500 Quadratmeter erwerben – etwa ein Viertel eines Fußballfelds. Macht zusammen: 7475 Euro." Das passiere in Zusammenarbeit mit der Hamburger Organisation "The Generation Forest", so die Zeitung. So will der Grünen-Politiker also seinen eigenen Co2-Ausstoß wieder wettmachen. "Ich kompensiere mit diesem Kauf zum einen den von mir verursachten CO2-Ausstoß, trage zum Wiederaufbau des tropischen Waldes sowie zur Biodiversität bei. Mir ist es wichtig, dass nachfolgende Generationen eine Welt vorfinden, die lebenswert bleibt", hieß es in einem schriftlichen Statement des Politikers an die MM-Redaktion. Es ist nicht das erste Mal, dass der Politiker für Schlagzeilen sorgt.

Im Juli berichtete RTL über ihn und titelte den Beitrag mit folgenden Worten: "Umweltsenator fordert Kerosinsteuer, fliegt aber selbst dreimal im Jahr in den Urlaub". Damals forderte er, Inlandsflüge in Deutschland komplett zu verbieten. Stattdessen sollten Reisende auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Vor allem das Angebot der Deutschen Bahn müsse dafür in den nächsten Jahren ausgebaut werden, sagte Jens Kerstan im RTL-Interview. Aber er selbst fliegt mehrmals im Jahr in den Mallorca-Urlaub? Man müsse "weltoffen" bleiben, war damals die Antwort des Grünen-Politikers.