María José Monzó will ihr Haus in El Molinar auf keinen Fall verkaufen. | P. Pellicer
Wer schon einmal das gleichermaßen eigentümliche wie hippe Viertel El Molinar in Palma de Mallorca besucht hat, wird festgestellt haben, dass es einen besonderen Charakter hat. Bei einem Spaziergang durch das Barrio am Meer ist es leicht, sich in den Charme der Strandpromenade und den grundsätzlich lässigen "Vibe" zu verlieben. Die privilegierte Lage, der Blick auf die See, die kleinen Buchten sowie die gleichzeitige Stadtnähe haben es zu einer der angesagtesten Gegenden der Balearenhauptstadt gemacht – und damit zum Objekt der Begierde ausländischer Investoren und – man muss es sagen – von Spekulanten. Die Bilder von deutschen Maklern, die bei den verbliebenen Spaniern "Klinken putzen", waren bereits in mehreren deutschen TV-Dokus zu sehen ...
Dennoch wollen viele Bewohner von El Molinar, die schon ihr Leben lang dort wohnen, nur ungern verschwinden. Sie ähneln ein wenig den Galliern im Dorf von Asterix und Obelix. Im Comic von Albert Uderzo und René Goscinny waren die eindringenden Römer der Feind, den es zu besiegen galt. Im Fall von El Molinar ist es für viele die Gentrifizierung durch den "Luxustourismus" und die neuen Bewohner, die Häuser kaufen, um sie zu vermieten oder einige Monate, einige Wochen oder nur ein paar Tage im Jahr dort selbst zu verbringen.
"Jede Woche bekommen wir Angebote in Millionenhöhe für den Verkauf unseres Hauses. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht Briefe von Immobilienmaklern erhalten. Aber wir verkaufen nicht", erklärt María José Monzó, die seit 1992 in El Molinar wohnt und 1999 ein Haus in der Calle Vicari Joaquín Fuster gekauft hat – also in der ersten Meereslinie. Und genau dieses ist nun Objekt der Begierde vieler Ausländer geworden.
"Viele Leute denken, dass alle, die hier leben, reich sind. Weit gefehlt! Mein Mann ist Rentner, ich bin selbständig. Wir gehören zur Mittelschicht, wie die meisten Bewohner, die ihr halbes Leben in dieser Gegend verbracht haben", sagt María José Monzó und erinnert daran, dass sie ihr Haus vor der Einführung des Euro zu einem, wie sie sagt, vernünftigen Preis für eine Immobilie, gekauft haben."Kurz darauf begannen die Preise zu steigen, Nachbarhäuser und -Wohnungen wurden plötzlich an vermögende Ausländer verkauft."
Nach den Daten der Association of Real Estate Agents (API), die auf Zahlen des Grundbuchamts beruhen, liegt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter der zwischen dem 1. Januar 2019 und dem 25. Juni 2022 in diesem Viertel verkauften Immobilien mittlerweile bei 4.132,16 Euro. Für etwas über 100 Quadratmeter plus Nebenkosten muss also etwa eine halbe Million Euro auf den Tisch gelegt werden. Es dürfte daher niemanden überraschen, dass die Nachbarschaftsplattform Salvem El Molinar mittlerweile vor dem "wahllosen Kauf von Wohnungen durch ausländisches Kapital" warnt.
3 Kommentare
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OK, ein weiterer Daumen runter. Da kann man nichts dran ändern. Ist ja auch Ihr gutes Recht, sich nicht schriftlich zu äußern. Das lässt mich allerdings vermuten, dass Sie zu feige sind, Ihre Meinung zu veröffentlichen. Schade.
Mich würde mal interessieren von wem der "Daumen runter" gedrückt wurde. Sind Sie Bauunternehmer, Investor oder Immobilienmakler?? 😉
¡Manténgase firme Sra. Monzó! ¡Te has ganado mi respeto!