Der Genesungsprozess macht gute Fortschritte. Allerdings ist das Sehvermögen noch stark eingeschränkt. | Peluditos de Son Reus

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Viele Wochen lang schwebte eine kleine Mischlingshündin auf Mallorca zwischen Leben und Tod, doch nun befindet sich das Tier auf dem Weg der Besserung.

Unbekannte hatten es Mitte April schwer misshandelt und in Palmas Stadtteil Son Ferriol auf den Müll geworfen. Eine junge Spaziergängerin zog den Welpen aus dem Container und verständigte Tierschutzorganisationen. Mit Hilfe einer Klinik in Palma konnte die Hündin halbwegs wieder aufgepäppelt werden, nachdem sich die Vereinigung „Peluditos de Son Reus” zur Übernahme der Behandlungskosten bereit erklärt hatte. Fast täglich wird per Facebook-Video der Behandlungsfortschritt dokumentiert. „Wir glauben, dass sie wieder ganz gesund werden kann. Nur die Augen machen noch nicht so ganz mit. Laut den Tierärzten könnte sich aber auch diese Körperfunktion als letztes wieder stabilisieren”, sagt Lynda Commons von „Peluditos de Son Reus” im MM-Gespräch. „Vida” (Leben), so der Name des Tiers, das man in den ersten Videos schon fast abgeschrieben hatte.

Zwar hinkt die Hündin noch stark auf einer Pfote, doch konnte sie die Intensivstation schon vor einiger Zeit verlassen. Möglich gemacht haben das nicht nur ein tapferes kleines Hundeherz, sondern auch freiwillige Helfer und Spender – allen voran die Frau, die „Vida” auf dem Müll gefunden hat und deren Partner. Sie haben das Tier zu sich nach Hause genommen und bringen es derzeit täglich in die Klinik, damit es wieder komplett auf die Beine kommt. Schlafen darf „Vida” aber schon in ihrem neuen Zuhause. Die Hundeadoption ist laut Lynda Commons nur noch Formsache: „Sobald der Tierarzt den Identifikationschip eingepflanzt hat, können die restlichen Formalitäten erledigt werden.”

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Mehrfache Rippen- und Knochenbrüche sowie ein heftiger Schlag auf den Kopf, so die anfängliche Diagnose für das gerade einmal drei Monate alte Jungtier, das sich in einem vegetativen Koma-Zustand befand und nur mäßige Überlebenschancen hatte.

Inzwischen frisst Vida schon wieder mit großem Appetit aus dem Napf, wedelt munter mit dem Schwanz und lässt vorsichtig mit sich spielen. Vor 14 Tagen war Vida die Magensonde zur künstlichen Ernährung entfernt worden. „In einer Woche ein halbes Kilo zugenommen”, so der letzte Zwischenstand, den eine Freiwillige per Facebook meldet. „Ich hatte sie seit Mittwoch nicht mehr gesehen. Morgen fängt sie mit der Therapie auf dem Wasserband an, aber sie läuft schon sehr gut. Sogar ein bisschen klettern kann sie”, heißt es weiter.

Wer die Hündin derart übel zugerichtet hat? Lynda Commons hat konkrete Hinweise, will aber in der Öffentlichkeit noch nichts sagen. Die Guardia Civil hat jedenfalls Ermittlungen wegen Tierquälerei eingeleitet.

Während es für Vida nach der qualvollen Zeit aber ein Happy End zu geben scheint, suchen unterdessen noch viele andere Hunde auf Mallorca weiter nach einer neuen Familie. Über 50 von ihnen sind am Samstag, 19. Mai, von 9.30 bis 12.30 Uhr im Stadion Son Moix zu sehen und können adoptiert werden. Die Vorführung wird von „Peluditos de Son Reus” organisiert. Unterstützung kommt vom Rathaus, von Sponsoren, sowie vom städtischen Sportinstitut. Mehr Infos zu der Veranstaltung finden Sie hier.