Kein schönes Bild im Torrent de Pareis auf Mallorca. | A.Pol

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Wegen des Dauerstreits um den Müll im Torrent de Pareis gibt es nun sogar Diskussionen um den Welterbe-Status des Tramuntana-Gebirges auf Mallorca.

Angel Morillas von der Organisation Icomos, die die Unesco in Bezug auf Welterbe-Stätten berät, war vor Ort in Sa Calobra, um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Entweder lösen sie das Problem oder die Zertifizierung könnte überprüft werden“, warnte er. Das Problem müsse dringend angegangen werden, so Morillas. Er weist darauf hin, dass der Müll bereits seit März ein Thema ist. Seitdem hätten Tausende von Menschen die Schlucht besucht und den Müll zu sehen bekommen: „Es ist eine totale Schande.“ Der Aktivist hält fest, dass Anfang August ein Teil der Abfälle eingesammelt worden sei. Mittlerweile habe sich aber wieder so viel Unrat angesammelt wie zuvor.

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Morillas hatte eine aktive Rolle beim Erringen des Unesco-Status im Jahr 2011. Das große Hinweisschild am Torrent de Pareis hält er für irreführend: „In diesem Zustand handelt es sich weder um nationales noch um lokales Erbe.“ Falls eine Beschwerde von Icomos-Mitgliedern eingehe, könne die Unesco eine Überprüfung der Welterbe-Deklaration einleiten. Dies bestreitet das Tramuntana-Konsortium, da Sa Calobra nicht zur Kernzone des Schutzgebiets gehöre.

Hintergrund ist ein Kompetenzstreit zwischen der linksorientierten Balearen-Regierung und der konservativen Gemeinde Escorca, die bisher für die Reinigung zuständig war. Die Verantwortung dafür will sie nun loswerden, da die Naturschutzbehörde Ibanat ihrerseits die Gemeinden für die Reinigung von öffentlichen Grillplätzen in die Pflicht genommen hat. (mic)