Bierbrauen liegt im Trend, sei es als Zeitvertreib oder zu kommerziellen Zwecken. Auf Mallorca schießen die Kleinbrauereien seit etwa fünf Jahren aus dem Boden. Während die ersten schon wieder die Segel gestrichen haben, kommen neue hinzu.
So etwa der Deutsche Ralf Breede und sein mallorquinischer Geschäftspartner Joan Vanrell, die in Maria de la Salut würzige Biere mit Namen wie "Tuareg" oder "Comandante" brauen. Im Unterschied zu den meisten Mitbewerbern hat Breede in der Heimat eine Ausbildung als Brauer und Mälzer absolviert, bevor er 1996 zum Team der damaligen Hausbrauerei in Palmas ehemaligem Schlachthof S'Escorxador stieß. Der Pionierbetrieb musste nach zwei Jahren wieder schließen, doch Brede blieb trotzdem auf der Insel und versucht sich seit einigen Jahren mit der Marke "Ralf". Ausgebaut werden konnte die Produktion vor allem auch durch den Kauf einer Brauanlage von der inzwischen geschlossenen Mikrobrauerei Tramuntana.
Auf Expansionskurs ist auch Cerveza Nau in Santa Maria. 2016 konnte das Unternehmen von Thomas Zapp und Michelangelo Mazzocola seine Kapazität verdoppeln. Auch dank des jeden Sonntag geöffneten hauseigenen Biergartens (C/. Bartomeu Pasqual 8) gehört man mittlerweile zu den professionellsten Kleinbrauern der Insel. Für das Catering sorgt Werner Wiedemann.
Kaum ein Bier-Event auf der Insel, bei dem der gebürtige Ost-Berliner Sven Gohdes nicht vertreten wäre. Er führte in der deutschen Hauptstadt früher eine erfolgreiche Hausbrauerei und hat sich mit seiner Frau Marta Bardal Rivera nun in Palmas Szeneviertel El Molinar niedergelassen. Das Bier der Marke "Forastera" wird unter der Woche am Abend auch in der Brauerei ausgeschenkt, von Montag bis Mittwoch zwischen 18 und 22 Uhr, donnerstags und freitags bis 23 Uhr (C/. Llucmajor 61). Aus Platzgründen soll die Produktion demnächst nach Alaró umziehen, heißt es.
Ebenfalls zur deutsch-mallorquinischen Brauerzunft gehört Sebastià Morey von der Brauerei Ca's Cerveser im Bergdorf Galilea. Die Liebe zum Bier begann schon im Elternhaus mit einer deutschen Mutter. Nach 19 Jahren Arbeit am Airport machte er sich mit seiner Frau selbstständig. Sein Projekt begann schon 2010 unter dem Namen "Galilea", der aus markenrechtlichen Gründen später zu "Ca's Cerveser" geändert werden musste. Derzeit werden sechs verschiedene Biere produziert, einige davon experimentell. Auch an Kollegen wird die Anlage vermietet. "Gipsy Brewer" heißen diejenigen, die zwar über Rezepturen, nicht aber über eigene Maschinerie verfügen.
Bis einschließlich Sonntag, 7. Mai, kann man im Parc de Mar in Palma lokale und internationale Biere verkosten. Die "Beer Palma" ist von 11 bis 23 Uhr geöffnet.
1 Kommentar
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Jaaa, das Bier NAU schmeckt wirklich gut. Besonders, wenn man im neuen Biergarten die erste Sonne genießen kann und Bayern-Werners Leckereien den Durst erst schön machen. Komme gerade von dort. Herrlich und ein Sonntagsausflug dahin lohnt sich!