Der 31. Dezember ist für Palma weitaus mehr als nur der letzte Tag des Jahres. Im Jahr 1229 zog König Jaume I. an diesem Tag siegreich in Palma ein.
Zur Erinnerung wird ab 10.15 Uhr die Festa de L'Estandart, das Fahnenfest, gefeiert, zeitgleich mit der "Diada de Mallorca".
Dann versammeln sich Bürgermeister, Politiker, Militärs und Honoratioren feierlich vor dem Rathaus. Mit sich führen sie „L'Estandart", die Fahne mit dem Wappen von Mallorca.
Dem Sieg des König Jaume I. vorausgegangen war der „Heilige Krieg" der Aragonesen gegen die muselmanischen Herren der Balearen. Blühende reiche Inseln, die zu erobern sich lohnte.
So gab denn der junge König Jaume I., im Einverständnis mit den Bischöfen des Landes, den Adligen und den Kaufleuten, am Weihnachtstage 1228 die Losung „Auf nach Mallorca". Neun Monate lang rüstete man gewissenhaft und stellte ein Invasionsheer auf, das sich sehen lassen konnte.
Im September 1229 stach das Heer in See. Ein Sturm ließ zur Umkehr raten, aber König Jaume legte ein Gelübde ab, für den Fall des Sieges auf der Insel die „schönste Kirche zu bauen, die Spanien und die Welt gesehen hat".
Am 12. September landete er in Santa Ponca. Womit der Sieg noch keineswegs besiegelt war, denn die Mauren verteidigten ihre Insel hart und geschickt. Es sollte drei Monate, bis eben zum 31. Dezember dauern, bis das Heer Palma erreichte. An jenem Tag überreichten die Statthalter des Kalifen im Almudaina-Palst die Kapitulationsschrift.
Am Neujahrstag 1230 errichteten die Sieger vor der Hauptmoschee in Palma ein Holzkreuz und feierten die Heilige Messe. Der Grundstein zur Kathedrale wurde gelegt, die Bauarbeiten sollten noch im gleichen Jahr beginnen. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte entstand eine der schönsten gotischen Kirchen des Landes.