Die Halbinsel steht seit Anfang der 1980er Jahre unter strengem Naturschutz. Der dicht bewaldete Nordzipfel Cap del Pinar ist militärisches Sperrgebiet | Carina Gross

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Die Halbinsel La Victòria mit ihrem dicht bewaldeten Kiefern-Zipfel, dem militärischen Sperrgebiet Cap Pinar, trennt seit etlichen Jahrtausenden die beiden großen Buchten im Norden Mallorcas. Von ihrem höchsten Berg, dem rund 450 Meter hohen Talaia d’Alcúdia, reicht der Blick auf östlicher Seite über die gesamte Bahía de Alcúdia und den Westen über die Bahía de Pollença.

Die größtenteils unbebaute Halbinsel steht seit Anfang der 1980er Jahre unter strengem Naturschutz, sicherlich ein Grund dafür, warum „La Victòria” unter einheimischen und ausländischen Wanderfreunden als echtes Kleinod gilt. Rund ein halbes Dutzend Wege führen über die Halbinsel, ihre Ziele sind gleichermaßen unterschiedlich wie sehenswert. Neben dem höchsten Gipfel schlängeln sich schmale Pfade durch schattige Kiefernhaine, vorbei an haushohen Felswänden oder bewachsenen Hängen, auf denen kleine Herden von Wildziegen weiden, so wie beispielsweise auf dem Weg zu der naturbelassenen Bucht von Coll Baix auf der östlichen Seite.

cabras alcudia
Zahlreiche freilaufende Bergziegen fühlen sich auf der La Victòria-Halbinsel pudelwohl.

Wer „La Victòria” vom Westen aus unter die Wanderstiefel nimmt, kann als Zielpunkt auch zwischen einem ehemaligen Eremitenkloster oder gar dem Aufstieg zum Puig Roig wählen, auf dessen Gipfel noch eine rostige Kanone aus längst vergangenen Piratenzeiten zu finden ist. Doch egal für welche Route man sich entscheidet: Eine gute Planung mithilfe detaillierter Wegbeschreibungen ist dringend zu empfehlen, um sich nicht in der teils schroffen Wildnis zu verlaufen oder gar zu verletzen.

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Startpunkt unserer von dem Wanderlädchen Mallorca Muntanya geführten Tour ist die Ferienhaussiedlung Alcanada. Dort befindet sich auch der gleichnamige Golfplatz und die kleine Insel, auf der ein Leuchtturm thront. Vorbei am Golfplatz geht es zunächst entlang an naturbelassenen Kiesstränden. Vor allem in den frühen Morgenstunden ist die Gegend noch kaum besucht. Nur gelegentlich kommt einem ein anderer Wanderer oder ein Outdoor-Sportler entgegen.

Kurze Zeit später führt der Weg weiter oberhalb der Steilküste entlang. Dabei bietet der schmale Küstenpfad bis zum angrenzenden Waldgebiet von Alcúdia einen Panoramablick auf die Bucht des Ortes. Bei gutem Wetter und klaren Sichtverhältnissen ist sogar die Nachbarinsel Menorca am Horizont erkennbar. Unterwegs auf den Bergrücken zwischen Pollença und Alcúdia sollte allerdings die Sonnencreme und ein Kopfschutz stets parat sein. Denn auch im Winter ist man dort den Sonnenstrahlen schutzlos ausgeliefert. Doch nichtsdestotrotz: Aufgrund der naturbelassenen Wildnis verspürt man dort oben ein Gefühl von Unbeschwertheit und endloser Freiheit. Weiter geht es durch einen Kiefernwald über Forstwege und Pfade in einer Schlucht bergauf zum Coll de na Benet.

Nach einer kurzen Pause geht es über einen steinigen, alten Ziegenpfad im Macchiawald an der Herberge La Victòria vorbei bis zur kleinen Badebucht S’Illot. Der Kiesstrand (übersetzt „Das Inselchen”) ist nach dem kleinen, vorgelagerten Felsen benannt, der meterhoch aus dem in der Regel kristallklaren Wasser ragt und zum Klettern einlädt. Direkt oberhalb des Strandes liegt die Jugendherberge La Victòria, die ausgeschildert ist (Albergue La Victòria), die vor allem im Sommer von Pfadfindern und Jugendgruppen besucht wird. Wer sich nach der etwa zehn Kilometer langen Wanderung stärken will, hat dazu in einem Strandcafé die Gelegenheit.

Wanderungen zur La Victòria-Halbinsel bietet unter anderem das Ausflugsunternehmen Mallorca Muntanya. Weitere Informationen zu Preisen und Touren gibt es auf der Webseite des Wanderlädchens.