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Wichtig ist bereits die regelmäßige Vorsorge", erklärt Yvonne von Wechmar von der Firma "Mallorca Gartenbau" aus Llucmajor. Jeden Monat sollten die Palmen im Garten mit Gift behandelt werden, auch wenn sie noch nicht vom Palmrüssler befallen sind. "Im Winter, wenn es kalt ist, sollte man theoretisch ein paar Monate pausieren, aber das ist ja in diesem Jahr bisher nicht der Fall gewesen", so die Expertin.

Die Vorsorge ist nicht nur wichtig, sondern in Zonen, in denen im Umkreis von einem Kilometer andere Palmen befallen sind, sogar gesetzlich vorgeschrieben, betont Francesc Adrover von der Abteilung für Pflanzengesundheit der Balearen-Regierung. Denn die eindeutige Früherkennung des Befalls sei schwierig und von Art zu Art verschieden. Grundsätzlich wiesen jedoch fallende Blätter und Bissspuren auf Schädlinge hin. Yvonne von Wechmar erklärt es pragmatischer: "Wenn Palmwedel plötzlich abfallen, ist der Baum betroffen." Aber auch in einem Vorstadium könnten Schädlinge erkannt werden. "Die madenartigen Raupen, die sich im Stamm einnisten, kann man förmlich schmatzen hören, wenn man das Ohr an den Stamm hält", so von Wechmar.

Tritt der Fall tatsächlich ein und die Pflanze ist befallen, dann sei erst recht Handlungsbedarf angesagt. "Eine Garantie, dass die Palme gerettet werden kann, gibt es nie", erklären sowohl von Wechmar als auch Adrover. Versuchen solle - müsse - man es allemal. Bei der Schädlingsbekämpfung habe jeder so seine eigene Art, so von Wechmar. "In meiner Firma spritzen wir die Palme komplett mit Insektiziden ab, von außen und auch oben in den Stamm rein." Eine andere Möglichkeit sei die sogenannte "Impfung". Hier wird das Gift nicht von außen aufgespritzt, sondern in Plastikflaschen in den Stamm gebohrt und von selbst gleichmäßig abgesondert. "Es ist in beiden Fällen der reinste Giftcocktail, aber anders hat man gegen die Schädlinge keine Chance." Adrover stimmt dem zu. "Ohne chemische Mittel kann man die Plage nicht eindämmen."

Jeder Besitzer, der selbst Hand anlegen will, solle sich jedoch darüber informieren, welche Mittel er verwenden darf (sämtliche Informationen zum Thema gibt es unter der Adresse sanitatvegetal. caib.es ) - denn viele seien nur für Profis oder nach der Belegung eines Weiterbildungskurses erlaubt.

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Wichtig ist zudem, dass offensichtlich befallene Stellen vom Rest der Pflanze abgetrennt und entsorgt werden, so Adrover. Hierfür gebe es, genau wie für die Entsorgung einer komplett befallenen Palme, klare Vorschriften. "Ist eine Palme oder Teile davon befallen, muss dies in jedem Fall der Generaldirektion des Landwirtschaftsministeriums gemeldet werden", so Adrover. Formulare dafür stünden ebenfalls auf der Internetseite der Balearen-Regierung. Erst dann sei man befugt, weiter vorzugehen.

In den am stärksten betroffenen Gemeinden Calvià, Palma, Marratxí, Llucmajor, Campos und Pollença müssen die Palmenbesitzer die befallenen Reste selbst zur Entsorgungsanlage in Son Reus bringen, hier werden sie kostenlos verbrannt. In allen anderen Gemeinden kann eine kostenlose Abholung beantragt werden, die die Generaldirektion des Landwirtschaftsministeriums durchführt.

Die strengen Maßnahmen haben ihre Gründe: Seit der Rüsselkäfer im Oktober 2006 erstmals auf Mallorca in Sa Ràpita entdeckt wurde, breitet er sich jedes Jahr weiter aus. Von Wechmar wünscht sich mehr öffentliche Unterstützung im Kampf gegen den Palmrüssler. "Viele Inselgemeinden tun nicht genug gegen die Plage." Denn nicht selten verbreite sich der Käfer auch von Palmen an öffentlichen Plätzen aus. Umso wichtiger sei daher der Umgang jedes Einzelnen mit seinen Pflanzen. Sonst gebe es eines Tages vielleicht gar keine Palmen mehr auf Mallorca.

Auf der Internetseite der Balearen-Regierung zu Pflanzen-Gesundheit ist als Info- und Kontakttelefon die Nummer +34-647 348 894 angegeben.

(aus MM 04/2015)