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Hausbesitzer auf Mallorca, gleichgültig ob Mallorquiner oder Fremde, träumen in der Regel von einer Palme oder einem alten Olivenbaum im Garten. Beides ist mit ziemlichen Mühen verbunden. Und mit Kosten. Wer hat schon einen mehrhundertjährigen Baum direkt vor der Haustür?

Doch das Geschäft floriert. Olivenbäume werden auf Mallorca aus zweierlei Gründen verkauft. Da sind einmal die ganz jungen Bäume im Angebot. Sie kosten gut und gerne 40 bis 60 Euro pro Stück. Kleinere Landwirte und Hobbygärtner kaufen sie, auch wenn sie wissen, dass ein wirklicher Ertrag an Oliven erst viele Jahre später zu erwarten ist. Nicht umsonst heißt der Olivenbaum im Volksmund auch der Enkelbaum, weil eben erst die Enkel in den Genuss der Früchte kommen.

Olivenbäume dienen auch der Dekoration. Das haben vor allem die Gemeindeverwaltungen erkannt. Immer mehr Olivenbäume werden auf Dorfplätzen, an Straßenkreuzungen oder Aussichtspunkten gepflanzt.

Oder aber im Garten derjenigen, die bereit oder in der Lage sind, richtig Geld auszugeben. Denn unter 1000 Euro – die Preise richten sich nach Alter und Größe – kommt man dabei kaum weg. Während die jungen Bäume vor allem vom spanischen Festland kommen, stammen die alten knorrigen Exemplare aus dem Tramuntana-Gebirge, meist aus Regionen, die verhältnismäßig hoch liegen und nur schwer zugänglich sind, also für die Landwirtschaft nur bedingt genutzt werden können.

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Um eine alte Olive zu verpflanzen, wird um den Baum zunächst ein tiefes Loch gegraben, ein Kran zieht den Baum samt Wurzel heraus. Dann erfolgt der Transport in die Gärtnerei oder auch weiter zum Kunden. Kein Wunder, dass alleine die Transportkosten bei mehreren Hundert Euro oder höher liegen.

Meist hat man dann aber an "seiner" Olive Freude. Ist der Wurzelballen komplett, wächst die Olive mit großer Wahrscheinlichkeit gut an. Im ersten Sommer nach der Pflanzung muss man die Bäume vor allem während der warmen Monate zweimal pro Woche gießen.

Ältere Olivenbäume müssen regelmäßig geschnitten werden - ruhig "drastisch". Das sollte man im Winter, ab Ende November bis in den Februar hinein tun. Spätestens im darauffolgenden Frühjahr fangen die Bäume an, wieder auszuschlagen. Voraussetzung ist, dass der Schnitt glatt ist und mit einer scharfen Klinge durchgeführt wird, gleichgültig, ob man Messer, Säge oder Baumschneider benutzt. Kappt man größere Äste, sollte die Schnittstelle mit feuchter Asche versiegelt werden, damit keine Schädlinge in das Holz eindringen.

Was die Stämme der Ölbäume so knorrig und damit so dekorativ macht? Letztlich ist ein kleiner Pilz schuld: Polyporus fulvus varolea. Er frisst sich in die Stämme ein, so dass sich Löcher und Hohlräume bilden, der Baum aber nicht abstirbt. (G.K.)