Die klassischen Ölgefäße haben bald ausgedient. Verbraucherschützer befürchten nun höhere Preise in den Lokalen.

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Was auf europäischer Ebene nicht durchsetzbar war, führt Spanien nun per Dekret auf nationaler Ebene ein: Olivenöl darf in Hotels und Restaurants ab 2014 nicht mehr in Karaffen serviert werden, sondern nur noch in Einweggefäßen. Diese dürfen nicht wieder verschließbar oder auffüllbar sein und müssen ein Etikett mit Informationen zum verwendeten Öl tragen, heißt es in dem von Landwirtschaftsminister Miguel Arias Cañete überraschend im Eilverfahren verabschiedeten Dekret, das bereits zum 1. Januar in Kraft tritt. Lediglich in einem kurzen Übergangszeitraum bis 28. Februar dürfen vorhandene Restbestände noch aufgebraucht werden.

Die Maßnahme soll die spanische Olivenölindustrie fördern, die mit einer Produktion von rund 1,3 Millionen Tonnen im Jahr weltweit die größte ist. Beifall gab es sowohl von Großgrundbesitzern in Andalusien als auch von mallorquinischen Kleinbauern. Pep Oliver vom Regulierungsrat der geschützten Herkunftsbezeichnung "Oli de Mallorca" begrüßte die neue Regelung. Auch Hygieneexperten sehen darin eine Möglichkeit zur Qualitätssteigerung, zumal in manchen Restaurants angeblich die Reinlichkeit beim Umgang mit den Karaffen zu wünschen übrig lässt.

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Umweltschützer und Verbraucherverbände beurteilen die Maßnahme kritisch. Sie befürchten höhere Preise im Restaurant sowie unnötigen Abfall und Ölreste. Ob Dosen, Glasgefäße oder Kunststoff zum Einsatz kommen werden, ist noch nicht klar. Mallorcas Gastronomen machen unterdessen Front gegen Madrid. Pilar Carbonell vom Verband Restauració CAEB ruft ihre Mitglieder sogar zum Gesetzesboykott auf.

Eine spanische Initiative zum Karaffenverbot auf EU-Ebene war im Sommer unter anderem am deutschen Widerstand gescheitert. Stattdessen handelt Spanien nun im Alleingang. (mic)