Vor Trumps "Eier-Klau" auf Mallorca: Bevölkerung wappnet sich mit fast 100.000 Legehennen

Pro Zucht sind höchstens 20 Tiere für den Eigenbedarf erlaubt und die Haltung muss angemeldet werden. Der Grund für die Import-Pläne der USA ist die Vogelgrippe in den Vereinigten Staaten

Eine Vorschrift besagt, dass die Haltung von Legehennen für den Eigenbedarf beim Landwirtschaftsministerium angemeldet werden muss. | Ajale (Pixabay)

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Mallorca hilft sich selbst: Vor dem Hintergrund der steigenden Preise für Eier hat der Generaldirektor des balearischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fernando Fernández, mitgeteilt, dass es auf den Balearen fast 100.000 Legehennen für den Eigenverbrauch gibt – um genau zu sein 95.288 Tiere. Die steigenden Preise erklären sich durch die Absicht der USA, Eier aus Spanien zu importieren, nachdem in den Vereinigten Staaten die Vogelgrippe bereits zum Tod von mehr als 160 Millionen Hühnern geführt hat. Experten erwarten, dass der Eierpreis auf den Balearen in diesem Jahr im Vergleich zu 2024 die 50-Prozent-Marke übersteigen wird.

In den zurückliegenden drei Monaten ist der Preis für Eier bereits um 30 Prozent gestiegen. Der Präsident des Verbandes der Lebensmittel- und Getränkehändler der Balearen, Bartolomé Servera, warnt, dass im Falle eines Eier-Imports in die USA die Einheit für einen Euro verkauft werden könnte und es sogar zu Versorgungsproblemen kommen könnte. Angesichts dieser Situation entscheiden sich viele Menschen dafür, Hühner für den Eigenbedarf zu Hause zu halten.

Mehr als 20 Tiere müssen registriert werden

Die geltenden Vorschriften sehen vor, dass die Haltung von Geflügel für den Eigenverbrauch beim Landwirtschaftsministerium angemeldet werden muss; pro Betrieb dürfen höchstens 20 Tiere für den Eigenverbrauch gehalten werden, ab dieser Zahl müssen sie in das Landwirtschaftsregister eingetragen werden.

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Generaldirektor Fernández weist darauf hin, dass auf Mallorca 3002 Betriebe für den Eigenverbrauch registriert sind. Auf den gesamten Balearen gibt es insgesamt 4348 Betriebe. Die meisten Personen, die Hühner für den Eigenbedarf zu Hause halten, haben sie angemeldet.

Nichtregistrierung kostet zwischen 600 und 3000 Euro

In einer Verordnung ist festgelegt, dass es sich bei einer Nichtregistrierung um ein geringfügiges Vergehen handelt, für das Geldstrafen zwischen 600 und 3000 Euro vorgesehen sind. Der Generaldirektor des Landwirtschaftsministeriums betont jedoch, dass auf den Balearen bisher keine Strafe für die Nichtregistrierung von Legehennen für den Eigenverbrauch verhängt wurde; die genannte Verordnung ist seit 2020 in Kraft. "Es wurde weder ein Bußgeld verhängt, noch ein Sanktionsverfahren eingeleitet", betont Fernández.

In diesem Sinne erklärt Fernández, dass nach der Verabschiedung des Dekrets über die Geflügelhaltung jede autonome Gemeinschaft Spaniens ein Sanktionsverfahren ausgearbeitet hat und die Balearen sich dafür entschieden haben, eventuelle Fälle auf Grundlage des vorhandenen Risikos zu bewerten. "Die Haltung von Hühnern für den Eigenverbrauch wird nicht als risikoreiche Tätigkeit angesehen", erklärt Fernández.