Ryanair begründet den neuen Schrittfür Spanien mit der "mangelnden Wirksamkeit" der von Aena angebotenen Anreizprogramme für kleine Regionalflughäfen und den allgemein "überhöhten" Flughafengebühren. Laut CEO Eddie Wilson sind die Maßnahmen von Aena, dem Betreiber der meisten spanischen Flughäfen, nicht geeignet, um den Luftverkehr auf Regionalflughäfen zu fördern. Wilson erklärte, dass die hohen Gebühren und fehlenden Anreize das Wachstum dieser Flughäfen behindern und zu einer Verschwendung der vorhandenen Kapazitäten führten.
Ryanairchef Wilson: "Aena betreibt Monopolstellung"
Wilson warf Aena vor, ein Monopol zu betreiben und die Gebühren so zu gestalten, dass sie den Betrieb auf den Regionalflughäfen unattraktiv machen. Diese Flughäfen verfügten zwar über die notwendige Infrastruktur und Sicherheit, doch durch die unvorteilhafte Preisgestaltung könnten sie ihr Potenzial nicht ausschöpfen. Als Folge davon müsse Ryanair den Verkehr auf weniger wettbewerbsfähige Flughäfen wie Vigo um 61 Prozent, Santiago de Compostela um 28 Prozent, Zaragoza um 20 Prozent, Asturien um 11 Prozent und Santander um 5 Prozent reduzieren.
Aena: "Niedrigste Flughafengebühren in ganz Europa"
Der Flughafenbetreiber Aena wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass die Gebühren auf Regionalflughäfen mit durchschnittlich 2 Euro pro Passagier zu den niedrigsten in Europa zählen. Aena beschuldigte Ryanair, mit "fadenscheinigen Argumenten" die öffentliche Meinung manipulieren zu wollen und die Behörden unter Druck zu setzen. Aena stellte klar, dass es Anreize für Regionalflughäfen gebe, und kritisierte Ryanair dafür, dass das Unternehmen lieber auf größeren Flughäfen wachsen wolle, auf denen die Gebühren nicht subventioniert seien.
Neben den Streitigkeiten über die Gebühren kritisierte Wilson auch die jüngst verhängte Geldstrafe des spanischen Verbraucherministeriums. Ryanair wurde mit einer Strafe von 107 Millionen Euro belegt, da die Airline Handgepäckgebühren erhebt. Wilson bezeichnete diese Entscheidung als "unsinnig" und argumentierte, dass es keinen Sinn mache, Passagiere für eine Dienstleistung zahlen zu lassen, die sie nicht in Anspruch nehmen. Er warnte, dass die Ticketpreise steigen könnten, sollte die Regelung bestehen bleiben.
Trotz der Einschränkungen in mehreren Städten will Ryanair sein Angebot an Flughäfen wie Málaga, Alicante und Reus ausbauen. Hier ist ein Wachstum weiterhin möglich, während in Madrid und Barcelona aufgrund der vollen Auslastung keine weiteren Kapazitäten zur Verfügung stehen. Wilson betonte, dass Ryanair trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin bestrebt sei, sein Geschäft in Spanien auszubauen, sofern die Rahmenbedingungen dies zulassen.
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