Ryanair-Maschinen am Flughafen. In Deutschland könnte man sie ab dem kommenden Sommer seltener sehen. | Ryanair

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Mallorca-Reisende sollten wachsam bleiben: Billigflieger Ryanair plant offenbar weitere Reduzierungen im deutschen Flugangebot, was potenziell auch die Flüge zur Baleareninsel betreffen könnte. Bereits jetzt ist absehbar, dass es im nächsten Sommer weniger Verbindungen zur Lieblingsinsel der Deutschen geben könnte, was voraussichtlich auch höhere Preise für die verbleibenden Flüge nach sich ziehen wird. Der Grund dafür sind die nach Angaben von Ryanair "exorbitanten" Kosten für die Nutzung deutscher Flughäfen.

Im August hatte Ryanair bereits angedeutet, dass bei unveränderten Flughafengebühren rund zehn Prozent der Flüge von und nach Deutschland gestrichen werden könnten. Am 27. August kündigte die irische Low-Cost-Airline dann an, die Kapazitäten für den Berliner Sommerflugplan um 20 Prozent zu reduzieren und zwei von neun stationierten Maschinen abzuziehen. Doch die Kürzungen beschränken sich nicht auf Berlin: Im Oktober teilte Ryanair mit, dass alle Flüge von Dortmund, Dresden und Leipzig eingestellt werden und in Hamburg eine Reduzierung der Flugverbindungen um 60 Prozent erfolgt.

Auch einige Verbindungen zu Inselzielen sind davon betroffen. Insgesamt verlagert Ryanair etwa 12 Prozent der deutschen Kapazitäten – rund 1,8 Millionen Sitzplätze – in andere Länder. Laut Ryanair könnte dies erst der Beginn sein: Marketingchef Dara Brady erklärte in einem Interview mit dem Fachportal Aerotelegraph, die Kürzungen seien gerechtfertigt, und deutete an, dass weitere Einsparungen nicht ausgeschlossen seien.

"Das war nur die erste Runde"

"Das war nur die erste Runde von Kürzungen", so Brady in dem Interview. Die Fluggesellschaft arbeite momentan an ihrem Sommerflugplan für das gesamte Netzwerk und werde dabei die Situation in Deutschland erneut bewerten. Obwohl Brady keine Kürzungen in der bisherigen Größenordnung erwartet, könnte es zu zusätzlichen Anpassungen wie geringeren Flugfrequenzen kommen.

Auch an Standorten wie Nürnberg, Düsseldorf-Weeze und Memmingen sei für den nächsten Sommer kein Wachstum geplant. Er erneuerte zudem die Forderung von Ryanair, die Steuern und Gebühren zu senken, um Deutschland als Standort wettbewerbsfähig zu halten.

Ryanair flof Mallorca bisher von folgenden deutschen Flughäfen an: Berlin-Brandenburg, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf-Weeze, Frankfurt-Hahn, HamburgKarlsruhe/Baden-Baden, Köln/Bonn, Memmingen, Münster-Osnabrück, Nürnberg und Paderborn. Wie MM bereits berichtet ist zumindest der Rückzug von den beiden Airports Dresden und Dortmund sicher.