Dem will die balerische Regierungspartei Podemos jetzt einen Riegel vorschieben. Sie fordert, dass Fluggäste künftig nicht mehr gezwungenermaßen durch den Verkaufsbereich laufen müssen. Die Partei hält die bestehende Regelung für "unzulässig" und “lächerlich", schreibt die MM-Schwesterzeitung "Última Hora".
"Es ist nicht hinnehmbar, dass Familien in einer öffentlichen Infrastruktur gezwungen werden, einen ganzen Bereich zu durchqueren, in dem gesundheitsschädliche Produkte wie Tabak und Alkohol verkauft werden", wird der Politiker Iván Sevillano zitiert. Besonders gefährdete Gruppen wie Kinder und Minderjährige sollten nicht mit Produkten wie Alkohol und Tabak in Berührung kommen und davor geschützt werden, heißt es weiter. Deshalb soll die AENA, die spanische Betreibergesellschaft, für die Zukunft eine Alternative schaffen, fordert die Partei Podemos. Es könnte also sein, dass sich die Fußwege für Reisende am Flughafen von Palma demnächst ändern.
Die Partei wird in dieser Woche dazu in der Plenarsitzung des balearischen Inselrats einen entsprechenden Antrag einbringen. Außerdem fordert sie, dass Kontrollen eingerichtet werden, damit zum Beispiel Kinder und Jugendliche nicht mehr Werbung für Tabak und Alkohol ausgesetzt sind. Der Flughafen San Joan werde jedes Jahr von Millionen von Reisenden genutzt, es könne nicht sein, dass sie gezwungen werden, durch den Duty Free-Bereich zu gehen. Es sollte eine individuelle Entscheidung jeder einzelnen Person und nicht der wichtigste und einzige Weg zu den Flugsteigen sein, zitiert die spanische Tageszeitung "Última Hora" den Politiker Iván Sevillano.
Am Flughafen von Palma gibt es nur einen Weg, um nach der Sicherheitskontrolle ans Gate zu gelangen und der führt immer durch den Verkaufsbereich. An vielen deutschen Flughäfen, wie etwa in Hannover, München und Köln, geht das auch anders. Dort sind die Wege so angelegt, dass der Gang durch den Duty Free-Bereich optional ist. Duty Free bedeutet auf Deutsch "ohne Abgaben", denn meist sind die an Flughäfen angeboten Waren steuerfrei, da sie zwischen zwei Zollstellen liegen. Seit 1999 hat sich allerdings in der EU die Gesetzeslage so geändert, dass innerhalb Europas keine steuerfreien Waren mehr verkauft werden dürfen. Daher ist der Einkauf in den Duty Free-Läden zwar nicht immer günstiger, oft gibt es aber Rabatte oder Aktionen wie "3 für 2". Außerdem ist das Bummeln für viele Reisende ein beliebter Zeitvertreib.
3 Kommentare
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Nachdem es in Europa die "Freie Marktwirtschaft" gibt, dürfte sich "Podemos" da auf etwas einlassen, dass sie nicht gewinnen werden. Erschreckend ist der Trend zur "Verbotskultur" zu beobachten. Linke- und Ideologische Minderheiten werden zunehmend zur "faschistoiden Bedrohung unser Freiheit", für die die Menschen nach 1945 Jahre lang gekämpft haben. Das dumme daran ist, dass ihre Väter ja selbst mit dabei waren, um diese Ziele zu erreichen. Soll das nun wieder ins genau Gegenteil verkehrt werden? Mir fehlt dazu jegliches Verständnis. Denn wir sollten doch froh sein heute selbst entscheiden zu können, wie wir leben wollen. Niemand ist gezwungen irgend einem Trend oder Ideologie hinterher zu rennen und kann diesen aus dem Wege gehen, "ohne sich dafür rechfertigen zu müssen". PUNKT !
Man glaubt es nicht, mit welchen Themen sich Politiker beschäftigen. Ob ich durch den " Duty Free- Bereich" laufe oder nicht ist doch völlig egal. Keiner zwingt mich, dort etwas zu kaufen. Außerhalb sind zudem die Preise oft günstiger und viele Leute kaufen ihre gewünschten Produkte schon vorher. Es wäre außerdem interessant zu wissen, wieviel Kinder aufgrund der der Tabak und Alkoholwerbung im Duty Free-Bereich schon zu Rauchern und Alkoholikern geworden sind. An alle Politiker! Könnt ihr nicht wenigstens einmal euer Gehirn einschalten und euch um ein wirklich wichtiges Thema kümmern?
Endlich mal eine vernünftige Idee von Podemos. Die Duty Free Preise (zweierlei Preisangaben) in der sogenannten "Duty Free" Zone gelten ohnehin nur für "Große Briten", Norweger und Schweizer. In allen EU Ländern gibt es schon lange keinen zollfreien Einkauf mehr bei Reisen innerhalb der EU. Die Preise sowohl für Alkohol, Zigaretten und Parfüm sind im Duty-Free--Bereich unverschämt und können in jedem Laden vor Ort günstiger eingekauft werden. Das ist im Flughafen der reinste Nepp. Das gilt übrigens auch für deutsche Flughäfen mit "Travel Value" Läden. Ich bin auch genervt, dass ich in Palma jedes Mal durch diesen Bereich gehen muss.