Verschiedene Vertreter der Verbände der Gastronomie kamen zusammen, um gemeinsam Forderungen an die Zentralregierung in Madrid zu formulieren. | T. Ayuga

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500 Tage wird es dauern, bis sich die Gastronomie der Balearen und vor allem auf Mallorca von den Folgen von Covid-19 wieder „erholt“ haben wird. Das bestätigte der Stellvertretende Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes Caeb, Juan Miguel Ferrer. Grund für die lange Dauer sei die Tatsache, dass viele Betriebe in der aktuellen Saison nicht öffnen werden.

Vertreter des Gastrogewerbes verschiedener Verbände, darunter die Vereinigung der Wirtschaftsverbände (Caeb), der Verband der Kleinunternehmer und Mittelständler (Pimem) sowie der Verband der Köche der Balearen (ASCAIB) haben der Zentralregierung in Madrid einen Maßnahmenplan für das Fortbestehen des Sektors während der Coronakrise vorlegt. Diese Aktion wurde spanienweit ausgeführt.

„Uns hat es besonders hart getroffen, so Ferrer, „denn die Gastronomie erfuhr starke Einschränkungen und durch die Abhängigkeit des Tourismus erleidet sie ebenfalls erhebliche Einbußen.“

Das oberste Ziel soll der möglichst hohe Erhalt von Arbeitsplätzen und Unternehmen sein. Eine der zentralen Forderungen ist Klarheit bezüglich der Kurzarbeit (ERTE). Hier herrsche teilweise Unsicherheit, vor allem bei der Saisonarbeit. Es wird gefordert, die ERTE-Maßnahmen bis Dezember zu verlängern. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zögen bei diesem Thema an einem gemeinsamen Strang, so Ferrer, weil es sowohl um die Arbeiter als auch um die Unternehmen gehe.

Weitere Forderungen sind ein deutlich reduzierter Mehrwertsteuersatz von 7 bis 9 Prozent um den internen Konsum anzukurbeln und die Liquidität der Unternehmen zu verbessern. Weiter werden schnell und flexibel zu erlangende Mikrokredite für kleine Unternehmen und Selbständige gefordert.

Ferrer wünscht sich von der Balearischen Regierung ein „forscheres Auftreten“ hinsichtlich der Forderungen in Madrid, um den bereits im Juni anvisierten Start der touristischen Saison gut bewerkstelligen zu können. „Deutsche Urlauber haben klar ihr Interesse an einem frühen Sommerurlaub signalisiert“, so Ferrer.