Die Hauptsaison steht vor der Tür: Einige Unternehmen auf Mallorca haben bereits alle Arbeitnehmer eingestellt. Andere suchen immer noch händeringend nach Personal, wie die Stellenausschreibungen online und in den Schaufenstern zeigen.
Jobs gibt es auf Mallorca eigentlich wie Sand an der Playa de Palma. Gerade im Sommer ist die Arbeitslosenquote mit rund neun Prozent die niedrigste in ganz Spanien. Problematisch sind oftmals die Arbeitsbedingungen. Gerade im Tourismus und in der Gastronomie beklagen Arbeiter überlange Schichten und sehen das Fehlen von freien Tagen im Sommer kritisch.
Arbeitgeber bemängeln wiederum die niedrige Motivation einiger Angestellter: „Wer nur Strand und Sonne sucht, den können wir nicht gebrauchen”, sagt ein Gastronom im MM-Gespräch. Gesucht werden Menschen aus verschiedenen Bereichen, darunter natürlich Hotellerie und Gastronomie. Gastronomen suchen für diesen Sommer händeringend nach Kellnern und sonstigem Personal. Das liegt nach Angaben des Gastronomenverbandes „Restauración Mallorca” daran, dass viele Arbeitnehmer momentan in der Bauwirtschaft und in der Hotellerie beschäftigt sind. Dort würden sie besser entlohnt.
Laut weiteren Angaben des Verbandes wird auf den Balearen 15 bis 20 Prozent mehr Personal als in den Vorjahren gebraucht, das entspricht 3500 Menschen. Man werbe Servicepersonal auch in Deutschland und Großbritannien an.
Auch andere Branchen auf Mallorca haben Personalbedarf: Handwerker, Schiffsbauer, Zweiradmechaniker, Kosmetiker und Friseure. Auch deutsche Ärzte und Arzthelfer sowie Lehrer arbeiten auf der Insel. Eine solide Ausbildung und Fremdsprachenkenntnisse sind natürlich immer von Vorteil. Die auf Mallorca angebotenen Stellen sind auch nicht immer an die Saison geknüpft: Aktuell benötigen beispielsweise das deutsche Callcenter Gevekom sowie die Supermarktkette Mercadona neue Arbeitskräfte.
Die Möglichkeiten, eine Arbeitsstelle auf Mallorca zu finden, sind vielfältig. Da bleibt das berühmte (auch digitale) Klinkenputzen bei deutschen Betrieben, denn gerade Handwerker suchen gut ausgebildeten und motivierten Nachwuchs. Jobangebote finden sich unter anderem im Anzeigenteil des Mallorca Magazins.
Auch auf Onlineplattformen wie MallorcaZero und Computrabajo können Arbeitssuchende fündig werden. Unternehmen versuchen natürlich auch über das spanische (SOIB) und teilweise sogar das deutsche Arbeitsamt Personal zu finden.
Gerade junge Leute wollen sich eine Saison lang auf Mallorca ausprobieren. Viele suchen einen Job für den Sommer. Betriebe wie beispielsweise der Mega-Park führen eine eigene Webseite, über die Interessierte ein Bewerberprofil ausfüllen können.
Standardbewerbungsunterlagen sind oftmals nicht vonnöten. Bei spanischen Betrieben reicht es aus, einen Lebenslauf abzugeben.
Zu beachten gilt allerdings, dass die Löhne auf Mallorca wesentlich niedriger als in Deutschland sind. 1749,30 Euro verdienen Angestellte und Arbeiter auf den Balearen durchschnittlich brutto im Monat. Saisonkräfte in der Gastronomie streichen zwar gute Trinkgelder ein, müssen den Winter allerdings oft ohne Job überbrücken. Die Mieten besonders in Palma können mit mitteleuropäischen Städten mithalten, an Palmas Paseo Marítimo kostet der Quadratmeter 15 Euro Monatsmiete.
Um auf Mallorca jobben zu können, werden für den Arbeitsvertrag die Ausländeridentifizierungsnummer (NIE) sowie eine Sozialversicherungsnummer benötigt. Gerade große Arbeitgeber helfen ihren neuen Mitarbeitern, diese zu beschaffen.
Die NIE wird bei der Nationalpolizei in der Ausländerbehörde in Palma (Calle Feliciá Fuster 7) besorgt, die Terminvergabe erfolgt ausschließlich online. Die Sozialversicherungsnummer besorgt man sich bei der Seguridad Social, in Palma ist diese auf der Rambla 18. Der Arbeitgeber muss seine Angestellten auch bei der Sozialversicherung anmelden, um Beiträge abzuführen.
Arbeitsverträge können für Voll- und Teilzeitkräfte sowie befristet, unbefristet und für festangestellte Saisonkräfte (Fijos discontinuos) ausgestellt werden. Enthalten sein müssen: Daten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Beginn und Dauer des Arbeitsverhältnisses, Vertragsart, Arbeitsleistung beziehungsweise Position oder Berufsbezeichnung, die der Arbeitnehmer ausüben wird, Arbeitsbedingungen wie Ort und Wochenstunden, Probezeit, Urlaubsanspruch, das Gehalt sowie der Tarifvertrag, der zur Anwendung kommt.
Die gesetzliche Kündigungsfrist von Arbeitnehmerseite beträgt zwei Wochen, in diesem Fall hat der Angestellte jedoch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Auch Arbeitgeber können Angestellte innerhalb von 14 Tagen entlassen. Saisonarbeiter haben nach Vertragsende einen Anspruch auf Abfindung, seit 2015 sind das zwölf Tagesgehälter pro Arbeitsjahr.
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