Im Dezember und Januar haben die ersten Kältewellen Mallorca erreicht. Für Hausbesitzer also höchste Zeit, den Kamin anzuwerfen, sofern denn einer vorhanden ist.
In puncto Brennholz gibt es auf den Balearen allerdings einige Besonderheiten, die man beachten sollte. "Leider wird hier oft Kiloware angeboten, die dann aus grünem Holz besteht, um das Gewicht in die Höhe zu treiben", weiß Kathrin Eckelt von der Firma Prometheus-Kaminbau. Wo immer möglich empfiehlt sie daher, besser nach Volumen zu kaufen. Ein "Bigbag" (Schüttgutbehälter mit etwa einem Kubikmeter) kostet laut Eckelt auf der Insel zirka 80 bis 90 Euro. Meist sei darin dann Holz von Mandel- oder Olivenbäumen enthalten, seltener auch von der geschützten Steineiche, die in bestimmten Fällen legal gefällt werden darf. Feigenholz bezeichnet Kathrin Eckelt als "völlig ungeeignet", da der Brennwert gering sei und sehr viel Asche übrig bleibe. "Ideal ist Mandelholz, weil es einen tollen Geruch hat, viel Wärme entfaltet und sich über Tage hinweg am Glühen hält", sagt die Expertin.
Hüten solle man sich unterdessen vor dem bisweilen auf Mallorca zu hörenden Trugschluss, dass grünes Holz ja länger brenne und daher besser sei als trockenes. Das Gegenteil sei der Fall, bis hin zu Kaminbränden durch die vielen darin enthaltenen Rückstände, die sich im Abzug festsetzen können. Es gibt daher Vorschriften: Der Feuchtegehalt darf höchstens 25 Prozent betragen. Das entspreche einem Wassergehalt von 20 Prozent, erklärt der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland. Die Holzscheite müssten daher zunächst austrocknen, bevor sie in den Ofen dürfen. Je nach Größe und Holzart kann das etwa zwei Jahre dauern. "Genau ermitteln lässt sich der Wert mit einem Holzfeuchtemessgerät, das für etwa 20 bis 30 Euro erhältlich ist. Wir legen das wirklich jedem Kunden wärmstens ans Herz", erklärt Kathrin Eckelt. Für empfehlenswert hält sie aufgrund des Heizwerts durchaus auch Holzbriketts, die in Form von großen runden Rollen im Baumarkt verkauft werden. Dieses Material sollte aber mit Holzscheiten gemischt werden, um eine schöne Flamme zu erhalten. Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks rät darüber hinaus, das Holz immer von oben anzuzünden: "Ganz unten in den Brennraum zwei bis drei Holzscheite legen. Oben drauf kommen ein Anzünder sowie mehrere zum Gitter gelegte Anzündhölzer." Bei Holzpellets weist Kathrin Eckelt im Übrigen darauf hin, dass eine trockene Lagerung sehr wichtig ist und wegen der Feuchtigkeit nicht auf dem Boden erfolgen sollte.
Eine Alternative zu mediterranen Hölzern besteht im Übrigen in Lieferungen aus Deutschland, die von Speditionen auf Leerfahrten mitgebracht werden. Gängiger als Eiche ist dabei die Buche. Der Preis ist durch die Transportkosten aber deutlich höher als für das hiesige Mandelholz, und die Ware ist nur gelegentlich verfügbar. Brennholz gibt es an Tankstellen, im Baumarkt und Eisenwarenhandel (Ferretería) sowie bei Bauern, Gärtnern, Kooperativen und speziellen Händlern oder auch an Verkaufspunkten am Straßenrand. "Hay leña" (Es gibt Holz) lautet der Hinweis dort zumeist.
Zeitungen, Eierkartons Papiere und Pappen sollten wegen Bindemitteln und Farbstoffen besser nicht in den Ofen.
(aus MM 51/2017)
1 Kommentar
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Da macht der Autor aus dem aktuellen Problem des "Feuerbakteriums" ein Prachtstück mallorquinischer Situationskomik .