Man muss neuerdings viel angeben an der Hotelrezeption auf Mallorca. | dpa

TW
0

Der EU-Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus, Apostolos Tzitzikostas, hat vor dem Plenum des EU-Parlaments Spanien im Zusammenhang mit der neuerdings deutlich intensiveren Daten-Abfrage von Hotelgästen gerüffelt. Es sei notwendig, "darauf hinzuarbeiten, dass Bürokratie bei der Datenerfassung vermieden wird", sagte er. Das neue Reisendenregister hatte die Tourismusbranche in Aufruhr versetzt, verantwortlich dafür zeichnet Innenminister Fernando Grande-Marlaska.

Kommissar Tzitzikostas, der zuvor vom Europaabgeordneten der konservativen spanischen Volkspartei, Borja Giménez, in einem Brief auf die Situation in Spanien aufmerksam gemacht worden war, sagte, er werde sich für die notwendige Straffung des Ganzen einsetzen, und zwar "sehr".

Giménez, der seit der Verabschiedung des königlichen Dekrets, das von der Branche als „Big Brother“-Maßnahme bezeichnet wird, wichtige Kontakte mit dem Sektor pflegt, prangerte vor dem Straßburger Plenum an, dass die spanische Regierung, anstatt dieser für die spanische Wirtschaft so wichtigen Branche zu helfen, beschlossen habe, zusätzliche Hindernisse aufzubauen.

Ähnliche Nachrichten

Seit dem 2. Dezember müssen alle Touristen, die eine Ferienunterkunft oder einen Mietwagen auch auf Mallorca nutzen, bis zu 42 persönliche Daten angeben. Vorher waren es 13. "Diese Maßnahme ist ein Eingriff in die Privatsphäre der Menschen und verstößt möglicherweise gegen die europäischen Datenschutzbestimmungen. Es ist eine Maßnahme, die eher für einen Polizeistaat als für eine Demokratie typisch ist“, erklärte der Abgeordnete Giménez.

Er betonte auch, dass sie für viele Unternehmen eine „unverständliche, unzulässige und unmögliche administrative Belastung“ darstelle, die zu einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit in einem strategischen Sektor führe. Dies sei ein Thema, das nicht nur in Spanien von Belang sei, so der Minister.

Giménez prangerte auch an, dass es heute "Stimmen gibt, die versuchen, den Tourismus zu verteufeln, ermutigt durch ideologische Motivationen". "Und ja, wir wollen einen nachhaltigen Tourismus, aber nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht“, fügte er hinzu.