Urlauber beim Check-In an einer Hotelrezeption, | dpa

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Seit dem 2. Dezember sorgt ein neues Meldegesetz für Touristen in Spanien für heftige Diskussionen auf Mallorca und in anderen Urlaubsregionen des Landes. Die Vorgaben verpflichten Hotels, Ferienvermieter und Autoverleiher, detaillierte Informationen über ihre Gäste an das Innenministerium zu übermitteln. Bis zu 42 Datenpunkte, darunter Kontodaten, Telefonnummern und E-Mail-Adressen, müssen erhoben werden. Die Tourismusbranche auf Mallorca und im Rest des Landes sieht dadurch jedoch erhebliche Probleme auf sich zukommen.

„Wir verlieren dadurch wichtige Kunden“, warnt Pedro Fiol, Präsident des balearischen Reisebüro-Verbands Aviba. Vor allem Geschäftsreisende, Sportgruppen und Kongressteilnehmer seien betroffen, da diese oft lange im Voraus buchen, ohne alle Teilnehmerdaten parat zu haben. Fiol kritisiert zudem die technischen Schwierigkeiten der Meldeplattform „Ses.Hospedajes“, die bereits am ersten Tag mehrfach abstürzte. „Das Eingeben der Daten dauert jetzt viermal länger als vorher“, beklagt er.

Auch der mallorquinische Hotelverband FEHM äußerte scharfe Kritik. Man fürchte nicht nur den Mehraufwand und lange Wartezeiten beim Check-in, sondern vor allem die rechtlichen Folgen im Falle von Datenlecks. „Spanien ist das einzige Land in Europa, das solche umfassenden Anforderungen stellt“, betont der Verband. Hoteliers müssten für die Richtigkeit der Angaben haften, ohne sie überprüfen zu können – ein untragbarer Zustand, so Ramón Estalella, Generalsekretär des spanischen Hotelverbands Cehat.

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Der Hintergrund der neuen Vorschriften ist laut Innenminister Fernando Grande-Marlaska klar: „Wir brauchen diese Daten, um den Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität zu intensivieren.“ Auch der Schutz von Minderjährigen spiele eine Rolle. Die Regierung versichert, dass der Datenschutz gewahrt bleibe. Doch Zweifel bleiben. Die spanische Datenschutzbehörde AEPD fordert, dass ein Zugriff auf die sensiblen Daten nur bei konkretem Verdacht erfolgen dürfe. Kritiker warnen vor einer „Big Brother“-Mentalität.

Die Auswirkungen auf den Tourismus könnten erheblich sein. Bereits jetzt haben einige Reiseveranstalter den Verkauf von Pauschalreisen zu den Balearen eingestellt. „Kleinere Anbieter können die neuen Anforderungen nicht erfüllen“, erklärt Fiol. Besonders bedauerlich sei der Verlust von Gästen in der Nebensaison, da diese deutlich mehr Geld ausgäben als Durchschnittstouristen und so zur Entzerrung des Massentourismus beitragen würden.

Auch international stößt das Gesetz auf Unverständnis. Die britische „Daily Mail“ warnte Urlauber vor der Herausgabe sensibler Daten, und Piet Demeyere, Sprecher des Reiseveranstalters TUI, bezeichnete die Regelung als „tourismusfeindlich“. Großbritannien und Deutschland stellen traditionell die meisten Urlauber in Spanien.

Ob die neue Meldepflicht langfristig Bestand haben wird, ist ungewiss. Die Branche fordert zumindest Nachbesserungen. Das Innenministerium hingegen bleibt standhaft. Grande-Marlaska verteidigt die Maßnahme: „Die Sicherheit der Bürger steht an erster Stelle.“