Niko Bihn ist im August des vergangenen Jahres mit seiner Freundin Sarah Burkhardnach Mallorca gezogen. Sie hatten zwar eine schöne Wohnung an der Cala Blava gefunden, sahen es jedoch bald nicht mehr ein, 2000 Euro Miete trotz kaputter Küche und auslaufender Toilette zu zahlen. Nachdem der Vermieter nun auch noch auf ein ganzes Jahr Vorauszahlung bestanden hatte, war dem Deutschen der Kragen geplatzt. Bisweilen wohnen sie im Hostel und versuchen, eine neue Bleibe zu finden. Ohne Erfolg. Obwohl Bihn in Deutschland monatlich sehr viel Geld durch seinen Job verdienen konnte, hat er nun Probleme, auf der Insel nirgendwo unter zukommen.
Bihns Atem rasselt, als er an der Strandpromenade an der Playa de Palma in El Arenal steht, und mit seiner Freundin die Sonne genießt. „Das kommt von den feuchten Wänden in unserer alten Wohnung“, erklärt er und hustet. Der Ingolstädter hatte bereits in jungen Jahren Asthma. „Inzwischen hat durch die nasskalten Wände meine Lunge wieder angefangen zu streiken. Ich wurde krank und hatte keine Luft mehr bekommen“, berichtet Bihn. „Wir haben uns nun für 500 Euro im Monat in der Herberge ‚Atlanta‘ ein Zimmer gemietet. Dort geht es uns jetzt besser und wir suchen von dort aus eine neue Wohnung.“
Mietwohnung war eine Katastrophe
Denn in der vorherigen schönen Mietwohnung mit 200 Quadratmetern erster Meereslinie hatte es das junge Paar einfach nicht mehr ausgehalten. „Es war eigentlich perfekt. Der Vermieter bevorzugte einen Verkauf und akzeptierte uns nur vorübergehend und nur mit der Zusage, dass wir bestimmte Vereinbarungen akzeptieren“, erzählt die junge Frau Burkhard. „Das haben wir auch tatsächlich gemacht, waren dann aber an einem Punkt angekommen, an dem die Lage inakzeptabel wurde.
„Es ist eine tolle Wohnung in toller Lage, die knapp 2000 Euro haben wir ohne Zögern gezahlt“, beginnt die 31-Jährige die Umstände zu erklären. „Wir mussten uns bereit erklären, jederzeit auch ohne Ankündigung einer Maklerin mit interessierten Käufern in das Apartment zu lassen“, das war unangenehm, wir hatten es trotzdem akzeptiert. Zumal uns versprochen wurde, dass die Küche und die undichte Toilette noch repariert werden würden“, seufzt die früher bei Audi am Fließband arbeitende Burkhard.
„Der Vorauszahlung von sechs Monaten Miete hatten wir zähneknirschend zugestimmt“, nimmt Bihn den Faden auf. „Doch dann wurde nichts repariert, das Klo lief weiterhin aus und wir lebten in einer wahrhaft besch. …. Situation“, lacht der Tattoo-Artist bitter, als er der MM-Reporterin ein Handybild zeigt, auf dem eine mit Handtüchern umwickelte Toilette in einem schicken Badezimmer zu sehen ist. „Nun wollte der Vermieter plötzlich ein Jahr Vorauszahlung und da war bei mir Ende“, so der 26-Jährige. Daraufhin verließen sie Anfang Januar die eigentlich tolle Bleibe und zogen in ein Hostel in El Arenal, in dem der Schimmel dem Asthmatiker mittlerweile zu schaffen macht.
Nico Bihn zeigt, woran man ein gutes Tattoo erkennen kann.
„Ich bin Tattoo-Artist, der professionelle und qualitativ hochwertige Realismus-Tattoos sticht. Das sind meistens Tagesjobs, bei denen ich zwischen 800 und 1200 Euro verdiene“, so Bihn, der Aufträge wie einfache Schriftsätze gar nicht mehr annimmt. „Da ich in Deutschland bereits relativ bekannt bin, bekomme ich mit ein paar Kunden in der Bundesrepublik einen Verdienst, mit dem ich sehr gut auskomme. Auf der Insel werde ich meine Preise natürlich noch anpassen müssen“, so Bihn, der versichert, alles steuerlich korrekt anzugeben und alle Einkünfte entsprechend nachweisen zu können. „Das hilft mir bei der Wohnungssuche jedoch nicht wirklich“, sagt Bihn enttäuscht.
Bihns Tattoos sind realistische Zeichnungen, die in Tagessitzungen gestochen werden.
„Es verlangt fast jeder ein Jahr Vorauszahlung, sieben Monate mindestens. Wenn die Wohnungen wenigstens in Ordnung wären, würden wir das auch noch hinnehmen“, so der junge Künstler. Und woran hängt es dann? „Sie verlangen auch von Sarah eine Absicherung. Es akzeptiert keiner, dass sie noch keine Arbeit hat. Obwohl ich eigentlich der Großverdiener bin und mir das locker leisten kann“, sagt er und schnaubt frustriert. Oftmals käme es zu diesem Punkt allerdings nie. Denn die wenigsten Immobilienbesitzer oder Makler würden auf die Anfragen überhaupt reagieren.
„Wir möchten so schnell wie möglich den Residentenstatus annehmen und uns hier in die mallorquinische Gesellschaft integrieren“, so Bihn, der dafür sein Geschäft nur noch auf Mallorca betreiben möchte. „Dafür brauche ich nicht einmal ein Studio. Wir suchen eine Dreizimmerwohnung, in der ich einen Raum für meine Kunden nutze“, fährt er fort. Viele Instrumente oder Materialien brauche er für seine Arbeit nicht.
Um der Reporterin ein Bild von seiner Arbeit zu schaffen, zeigt er ihr einige Realismus-Tattoos auf seinem Arm. „Klar, konnte ich die mir nicht selbst machen“, sagt er und grinst, als er die gestochen scharfen Bilder auf Unter- und Oberarm zeigt. „Den ganzen Arm zu stechen, hatte mich zirka 50 Stunden gekostet“, so Bihn und berichtet, dass an einem Tag nur der innere oder der äußere Teil eines Ober- und Unterarms fertiggestellt werden kann. „Ein Arm hat also vier Zonen. Um eine fertigzustellen, dauert es bis zu zehn Stunden. An manchen Stellen dauert es noch länger, da die Arbeit mehr Aufwand erfordert.“
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Vici
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Vor 24 Tage
Leben und leben lassen. Vielleicht sollte man doch einmal gegen diese Vermieter vorgehen, die gegen Gesetze im Voraus Mieten einfordern, jedoch keinen einzigen Cent in ihre überteuerten Buden investieren, sondern ihre Mieter bewusst gesundheitlich schädigen. Wer Mieten im voraus verlangt, wird nie irgendwelche Mängel und Reparaturen vornehmen, das ist allein der Sinn und Zweck solcher Aktionen. Lebe jahrelang hier und habe viel erlebt.
Immer noch wird die Provision vom Mieter eingefordert.
Seit:
23.01.2023 — Es ist nun verboten, dass der Mieter die Provisionen zahlt. Die Vermittlungsgebühren werden ausschließlich dem Vermieter in Rechnung gestellt.
Wenn er denn so gut verdient, kann er doch ne Wohnung kaufen!
Die Banken würden das doch sicher finanzieren, oder?
Im übrigen würde ich ihnen auch keine Wohnung vermieten, dafür ist schon meine Abneigung für Tattoos zu groß
Wieder so ein Beispiel und einer der denkt die Insel wartet nur auf sie. Gibt genug von dieser Sorte und nein die Insel wartet nicht auf Glücksritter. Tattoo Artisten gibt’s auch fast keine hier, nämlich gefühlt an jeder Straßenecke. Viel Glück damit.
Geht es hier jetzt um das Thema Wohnungssuche, oder
doch eher um Werbung für seine Tattoofirma?...
Bezüglich einigen Punkten im Bericht bin ich nicht so ganz einverstanden.
Aber egal, jeder muss und darf selber entscheiden, was er glauben soll oder nicht.
In diesem Sinne allen ein schönes Weekend
Für Freiberufler und Selbständige ist es fast überall schwierig, Wohnraum zu finden. Und wenn ein Teil des Wohnraums gewerblich genutzt wird, zudem mit Publikumsverkehr, wird es je nach Region oder Ort fast unmöglich. Niko und Sarah könnten sich zunächst mal einen Job in der Gastro suchen, da hätten sie ein geregeltes Einkommen, was bei den Vermietern lieber gesehen wird als ein Tageslohn. Dann könnte sich Nico in aller Ruhe ein schönes Studio an einem geeigneten Ort suchen, um da seinen Kunden die Tattoos einzustechen. Ist irgendwie professioneller und auch den hygienischen Erfordernissen wird man da besser gerecht. Allerdings, Dentalkliniken, Veterinarios und Tattoostudios gibt es auf Mallorca wie Sand in der Wüste, da muss man genau hinschauen, wo man sein Business eröffnet, um nicht nach einer Saison dichtmachen zu müssen. Bei allem, viel Erfolg denn dann.
Um es höflich zu formulieren, da scheint jemand nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein, denn auch wenn die Wohnsituation auf Mallorca nicht einfach ist, so schwierig ist es wieder auch nicht eine Wohnung zu finden, speziell wenn man das Geld hat. Und falls man selbst eben nicht fähig ist, überlässt man das eben einem Makler, davon gibt es ja ausreichend auf der Insel. Übrigens was hat so ein schwachsinniger Artikel mit Journalismus zu tun?
9 Kommentare
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Leben und leben lassen. Vielleicht sollte man doch einmal gegen diese Vermieter vorgehen, die gegen Gesetze im Voraus Mieten einfordern, jedoch keinen einzigen Cent in ihre überteuerten Buden investieren, sondern ihre Mieter bewusst gesundheitlich schädigen. Wer Mieten im voraus verlangt, wird nie irgendwelche Mängel und Reparaturen vornehmen, das ist allein der Sinn und Zweck solcher Aktionen. Lebe jahrelang hier und habe viel erlebt. Immer noch wird die Provision vom Mieter eingefordert. Seit: 23.01.2023 — Es ist nun verboten, dass der Mieter die Provisionen zahlt. Die Vermittlungsgebühren werden ausschließlich dem Vermieter in Rechnung gestellt.
@Niko Bihn, einfachste Lösung, ab in den Flieger, und Tschüß !! Ihre Branche ist hier sowieso über besetzt. Also ab die Post!
Noch schlimmer - das Einheimische auf ihrer eigenen Insel keinen Wohnraum finden. Das geht garnicht !!
Wenn er denn so gut verdient, kann er doch ne Wohnung kaufen! Die Banken würden das doch sicher finanzieren, oder? Im übrigen würde ich ihnen auch keine Wohnung vermieten, dafür ist schon meine Abneigung für Tattoos zu groß
Sinnloser Artikel - ausser natürlich für den "Tattoo-Artisten" - prima Werbung.
Wieder so ein Beispiel und einer der denkt die Insel wartet nur auf sie. Gibt genug von dieser Sorte und nein die Insel wartet nicht auf Glücksritter. Tattoo Artisten gibt’s auch fast keine hier, nämlich gefühlt an jeder Straßenecke. Viel Glück damit.
Geht es hier jetzt um das Thema Wohnungssuche, oder doch eher um Werbung für seine Tattoofirma?... Bezüglich einigen Punkten im Bericht bin ich nicht so ganz einverstanden. Aber egal, jeder muss und darf selber entscheiden, was er glauben soll oder nicht. In diesem Sinne allen ein schönes Weekend
Für Freiberufler und Selbständige ist es fast überall schwierig, Wohnraum zu finden. Und wenn ein Teil des Wohnraums gewerblich genutzt wird, zudem mit Publikumsverkehr, wird es je nach Region oder Ort fast unmöglich. Niko und Sarah könnten sich zunächst mal einen Job in der Gastro suchen, da hätten sie ein geregeltes Einkommen, was bei den Vermietern lieber gesehen wird als ein Tageslohn. Dann könnte sich Nico in aller Ruhe ein schönes Studio an einem geeigneten Ort suchen, um da seinen Kunden die Tattoos einzustechen. Ist irgendwie professioneller und auch den hygienischen Erfordernissen wird man da besser gerecht. Allerdings, Dentalkliniken, Veterinarios und Tattoostudios gibt es auf Mallorca wie Sand in der Wüste, da muss man genau hinschauen, wo man sein Business eröffnet, um nicht nach einer Saison dichtmachen zu müssen. Bei allem, viel Erfolg denn dann.
Um es höflich zu formulieren, da scheint jemand nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein, denn auch wenn die Wohnsituation auf Mallorca nicht einfach ist, so schwierig ist es wieder auch nicht eine Wohnung zu finden, speziell wenn man das Geld hat. Und falls man selbst eben nicht fähig ist, überlässt man das eben einem Makler, davon gibt es ja ausreichend auf der Insel. Übrigens was hat so ein schwachsinniger Artikel mit Journalismus zu tun?