Selbst für gewöhnliche Zimmer werden derzeit auf dem Mietmarkt in Palma Rekordpreise erzielt. | UH

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Der Mangel an bezahlbaren Wohnraum auf Mallorca führt zu einer neuen Mietpreis-Explosion in der Balearenhauptstadt. In diesen Tagen finden sich auf der gängigen Online-Plattform "Idealista" einzelne WG-Zimmer vor, die bis zu 1700 Euro Miete im Monat kosten. Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, ist es "bereits völlig normal", dass Vermieter 800 Euro für ein gewöhnliches Zimmer in einer Wohngemeinschaft in Palma verlangen.

Bei WG-Zimmern, die 1000 Euro Miete im Monat überschreiten, steht in der Beschreibung, dass sie sich in einer besonders zentralen Lage befinden und sich durch eine hochwertige Einrichtung auszeichnen. Das besagte Zimmer, das den Rekord-Mietwert von 1700 Euro erreicht, befindet sich im Szene-Viertel Santa Catalina, in der Nähe des Paseo Marítimo, und verfügt als besonderes Schmankerl über eine Terrasse.

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800 Euro pro WG-Zimmer: Wohnungskrise hat Mallorca fest im Griff

Wie die spanischen Journalisten-Kollegen errechnet haben, war es vor Jahren noch üblich, 800 Euro für eine Vierzimmerwohnung zu zahlen. Heute hingegen sind es weit über 3000 Euro Miete, also beinah das Vierfache. Aktuell werden auf der Miet-Plattform "Idealista" insgesamt 860 Wohnungen und 417 Zimmer in Palma vermietet. Die Vermietung von Zimmern ist mittlerweile zu einem wesentlichen Bestandteil des Mietmarktes in der Balearenhauptstadt geworden.

Immobilienmakler und Anwälte sind sich sicher, dass bei diversen Miet-Transaktionen auf dem schwer durchschaubaren Markt auch viele illegale Mieteinkünfte verschleiert werden. Wurde beispielsweise früher eine gewöhnliche 5-Zimmer-Wohnung für 1000 Euro an eine spanische Großfamilie vermietet, so ist es heutzutage möglich, bei demselben Mietobjekt Einnahmen von bis zu 2500 Euro zu generieren, wenn die Zimmer einzeln an solvente, ausländische Mieter untervermietet werden. Um selbst den kleinsten Winkel der Wohnungen zu nutzen und so viel Kapital wie möglich aus den Unterkünften zu schlagen, bauen die Vermieter sogar Balkone und Terrassen zu Zimmern um, indem sie dort Betten installieren.