Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Firmen, die Hunderte von Ferienwohnungen in verschiedenen Regionen Spaniens verwalten. Laut Ministerium wird geprüft, ob diese Unternehmen durch falsche oder manipulative Informationen die wirtschaftlichen Entscheidungen von Mietern beeinflussen. Zu den möglichen Verstößen zählen unter anderem der Eindruck, die Vermieter agierten als Privatpersonen statt gewerblich, oder die Nutzung von Lizenzen, um unrechtmäßige Angebote zu verschleiern.
Nach spanischem Recht zählen irreführende Praktiken zu unlauterem Wettbewerb. Dazu gehören falsche Angaben oder Informationen, die zwar korrekt erscheinen, aber in ihrer Darstellung die Verbraucher täuschen könnten. Bereits im Juni hatte das Ministerium gegen Ferienwohnungsplattformen ermittelt, die Anzeigen für Unterkünfte ohne erforderliche Tourismuslizenz veröffentlichten.
Die aktuelle Untersuchung weitet den Fokus auf Betreiber aus, die zwar über Lizenzen verfügen, aber deren Geschäftspraktiken möglicherweise nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Im Oktober nahm das Ministerium außerdem Immobilienagenturen ins Visier, die Mietern ungerechtfertigte Gebühren oder rechtswidrige Vertragsklauseln aufzwangen.
„Es gibt in Spanien Tausende von Familien, die wegen der Wohnungsfrage kaum über die Runden kommen, während einige wenige mit fragwürdigen Geschäftsmodellen Milliarden verdienen“, erklärte Minister Pablo Bustinduy. Sein Ziel sei es, Spekulationen im Wohnungssektor einzudämmen. Er forderte alle Behörden auf, ihre Kompetenzen zu nutzen, um gegen Missstände vorzugehen.
Die Wohnungsfrage gehört zu den drängendsten sozialen Problemen in Spanien. Steigende Mieten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum setzen vor allem einkommensschwache Familien unter Druck. Die Ermittlungen des Ministeriums sind Teil eines umfassenderen Plans, um diese Krise zu bekämpfen.
Die Ferienvermietung bleibt dabei ein besonders umstrittenes Thema. Während Tourismus und Zweitwohnungsmarkt für die Wirtschaft wichtig sind, verschärfen sie in beliebten Regionen wie den Balearen die Wohnungsnot. Erste Ergebnisse der Ermittlungen werden in den kommenden Monaten erwartet.
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