Touristenschar am Hafen von Palma. | M. A. Cañellas

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Auf Mallorca und den Nachbarinseln müssen ab der kommenden Tourismussaison deutlich mehr Urlauber eine höhere Übernachtungssteuer entrichten. Diese Ankündigung machte Landeministerpräsidentin Marga Prohens während einer Plenarsitzung in dieser Woche. Rund 400.000 Touristen sollen allerdings von einer Steuersenkung in der Nebensaison sowie in Unterkünften niedriger Kategorien profitieren, doch ein großer Teil der Touristen wird jedoch mit höheren Kosten belastet. Von insgesamt etwa 2,7 Prozent der Urlauber, die auf den Inseln übernachten, wird weniger Steuer verlangt, während die übrigen 45 Prozent weiterhin die gleiche Übernachtungssteuer zahlen wie bisher. Ein erheblicher Anteil der Touristen, insbesondere jene, die in höherklassigen Unterkünften übernachten, wird allerdings höhere Steuern zahlen müssen.

Nach den aktuellen Planungen wird die Steuer auf Übernachtungen in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, die derzeit bei 4 Euro pro Nacht liegt, weiter erhöht. Der genaue Betrag ist noch nicht festgelegt, jedoch ist eine schrittweise Anhebung geplant. Für Hotels niedrigerer Kategorien, wie etwa Herbergen, soll die Steuer hingegen auf einen Euro pro Nacht gesenkt werden. Auch in der Nebensaison soll die Übernachtungssteuer gesenkt werden, um die Inseln als Winterreiseziel attraktiver zu machen.

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Diese Anpassungen betreffen eine große Anzahl von Touristen. Nach Angaben des Landestourismusministerium übernachteten im Dezember des vergangenen Jahres 125.490 Touristen auf den Inseln , im Januar 85.329 und im Februar 186.247. Sollten sich diese Zahlen im kommenden Jahr wiederholen, werden insgesamt 397.066 Touristen von der Steuerentlastung profitieren, während eine große Zahl weiterhin die erhöhten Abgaben tragen wird.

Die Steueranpassungen sind Teil einer größeren Strategie der balearischen Regierung, die im Rahmen der sogenannten „Runden Tische zur Nachhaltigkeit“ mit Vertretern der Tourismusbranche diskutiert werden sollen. Ziel der Regierung ist es, eine langfristige Balance zwischen nachhaltigem Tourismus und den wirtschaftlichen Interessen der Branche zu finden.

Ministerpäsidentin Marga Prohens erklärte, dass die Steuerreformen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Inseln notwendig seien. Angesichts der hohen Urlauberzahlen sei es entscheidend, den Tourismus umweltfreundlicher und ressourcenschonender zu gestalten. Die Einnahmen aus der Ökosteuer sollen in Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen und touristischen Infrastruktur fließen, um die Belastungen durch den Massentourismus auf die fragile Umwelt der Inseln zu verringern.