Foto einer Party in einer Ferienimmobilie auf Ibiza. | E.C.

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Die balearischen Behörden haben einen umfassenden Gesetzesentwurf zur Bekämpfung illegaler Partys in Ferienunterkünften verabschiedet. Das Parlament der Balearischen Inseln hat einstimmig für die neue Regelung gestimmt, die von der menorquinischen Partei "Més per Menorca" eingebracht wurde. Die neuen Vorschriften sehen empfindliche Strafen von bis zu 30.000 Euro für Verstöße vor und können zusätzlich zu einem vorübergehenden Entzug der Vermietungslizenz führen.

Laut dem aktuellen Rechtsrahmen sind lautstarke Feierlichkeiten in Touristenunterkünften bislang nicht effektiv reguliert. Dies führte dazu, dass die Anwohner regelmäßig unter den nächtlichen Störungen leiden, ohne angemessene rechtliche Mittel zur Verfügung zu haben, um gegen die Lärmbelästigung vorzugehen. Josep Castells, Abgeordneter der "Més per Menorca", betonte im Parlament, dass die Lebensqualität der Insulaner erheblich beeinträchtigt sei.

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Der neue Gesetzesentwurf zielt darauf ab, eine klare Definition für "illegale Feste" festzulegen. Demnach werden Partys, die zwischen 23 Uhr und 8 Uhr in gemieteten Unterkünften stattfinden, untersagt. Darüber hinaus sieht das Gesetz vor, dass auch die Eigentümer von Ferienimmobilien bestraft werden, falls sie keine Maßnahmen gegen die Ruhestörung ergreifen. Wiederholte Verstöße werden als erschwerender Umstand gewertet.

Die vorgesehenen Strafen reichen von 1500 bis 3000 Euro für geringfügige Verstöße bis hin zu 15.000 bis 30.000 Euro für schwere Übertretungen. Zudem riskieren Vermieter bei wiederholtem Fehlverhalten, ihre Ferienvermietungslizenz für bis zu drei Jahre zu verlieren. Die Politik betont, dass die neuen Regelungen nicht darauf abzielen, den Tourismus zu reduzieren, sondern vielmehr darauf, das Recht der Anwohner auf Ruhe zu wahren.

Die Verabschiedung der neuen Regelung kommt vor dem Hintergrund zunehmender Anti-Tourismus-Proteste auf Mallorca. Anwohner beklagen sich über steigende Mietkosten, die unter anderem durch die hohe Anzahl von Ferienunterkünften bedingt sind. Die Einführung der neuen Maßnahmen soll einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Einheimischen leisten.