Nach längerer Untätigkeit scheint sich die Schlinge um Wohnungsbesitzer langsam zuzuziehen, die in Palma de Mallorca illegal Immobilien an Touristen vermieten. Wie der Inselrat am Dienstag mitteilte, wurden durch das Tourismusdezernat Strafen in Höhe von 1,36 Millionen Euro wegen der Vermietung von 17 Wohnungen in zwei Gebäuden verhängt. Für jedes illegal vermietete Objekt werden 80.000 Euro fällig.
Tourismusdezernent José Marcial Rodríguez zeigte sich zufrieden mit der Sanktionsaktion. Illegale Ferienvermietung sei unlauterer Wettbewerb, der die Wohnungsbesitzer, die ehrlich handeln, benachteilige. Zudem handle es sich um ein großes Problem für das Zusammenleben in der Stadt, fügte er hinzu. Man habe die Bußgelder nach langer Ermittlungsarbeit verhängen können.
Rodríguez hob hervor, dass die Sanktionen das Ergebnis gründlicher Arbeit der Inspektionsbehörde seien. "Alle Verwaltungsprozesse wurden gewissenhaft und fristgerecht durchgeführt", betonte er. Ziel der Maßnahmen sei es, illegale Aktivitäten zu unterbinden und gleichzeitig die Rechtssicherheit für den legalen Tourismussektor zu gewährleisten.
Die Höhe der Strafen für illegale Ferienvermietungen war erstkürzlich verdoppelt worden. Bisher betrug die Mindeststrafe 40.000 Euro pro Verstoß, nun liegt die Bußgeldhöhe bei 80.000 Euro. Die Geldstrafen sollen abschreckend wirken und verhindern, dass weiterhin ohne Genehmigung vermietet wird. Vor wenigen Monaten war in einem ähnlichen Fall ein Immobiliensitzer zu einem Bußgeld von 960.000 Euro wegen illegaler Ferienvermietung verurteilt worden.
Illegale Ferienvermietung zu beweisen, ist schwierig. Von der Tatsache, Ausländer etwa auf einem Privatbalkon zu sehen, kann nicht automatisch auf unrechtmäßiges Handeln geschlossen werden. Wer illegale Ferienvermietung vermutet, kann diese unter der Telefonnummer 971-173852 bei der Stadtverwaltung melden.
Ob künftig auch die Lokalpolizei gegen illegale Vermieter eingesetzt werden soll, ist noch unklar. Im Frühling hatte Oberbürgermeister Jaime Martínez entsprechendes angekündigt, aber keine Entscheidungen folgen lassen. Momentan ist besonders die Altstadt von illegaler Ferienvermietung betroffen, doch auch von jenseits des Innenstadtrings Avenidas gibt es bereits Berichte über solche Aktivitäten.
1 Kommentar
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Das wird jetzt richtig schwierig für Immobilieneigentümer. Mieter, die nicht zahlen, bekommt man nur unter großem juristischen und finanziellen Aufwand aus der Wohnung, man benötigt in der Regel anwaltliche Hilfe und viel Geduld. Lässt man seine Wohnung unvermietet leer, droht weiteres Ungemach, die Haus- und Wohnungsbesetzung durch die sogenannten Okupas. Auch die bekommt man auch nur unter größten Schwierigkeiten aus dem Haus und dann ist in der Regel eine komplette Sanierung erforderlich. Vermietet man auf Kurzzeit, besteht das Risiko, dass dies als unerlaubte Ferienvermietung mit erheblichen Bußgeldern sanktioniert wird. Unter Umständen bekommt man schon Probleme, wenn man seine eigenen vier Wände mal Familenmitgliedern überlässt, damit die Wohnung unbeaufsichtigt ist, wenn man selbst wegen Urlaub oder Krankenhausaufenthalt nicht ständig im Haus ist. Prinzip läuft das auf eine Art staatlich gebilligte Entziehung von Eigentumsrechten hinaus, die da um sich greift.