Drei Jahre verbringt jeder Mensch hochgerechnet im Lauf seines Lebens auf dem stillen Örtchen. Konkret sind das 20 Minuten kostbare Zeit, die Mann oder Frau pro Tag auf der Toilette verschwenden, wovor natürlich auch Balearen-Urlauber nicht gefeit sind. Doch auf der Insel kann man sich diese "verlorene" Zeit zumindest angenehm gestalten, indem man ganz besondere Örtchen für die gewissen Bedürfnisse aufsucht. Aus diesem Grund hat die Mallorca-Bloggerin Karin van Essen mühselig Hunderte von Toiletten, WCs und sanitären Anlagen unter die Lupe genommen und die 24 schönsten Abörtchen der Insel jetzt in einem kompakten Büchlein mit dem Titel "Mallorcas stille Örtchen" zusammengefasst, das seit dem 29. September im Handel erhältlich ist.
Für ihre Entdeckungsreise zu den ansehnlichsten Toiletten Mallorcas nahm sich die Autorin während eines Sabbaticals ein Jahr Zeit, und erkundete ausgiebig und intensiv Restaurants, Lokale, Cafés, Strände, Yachthäfen und öffentliche Einrichtungen ihres Lieblingseilands. Dabei scheute die Teilzeitresidentin bei ihren Recherchen keine Mühen und Unannehmlichkeiten, wie sie selbst sagt: "Manchmal bin ich sogar auf Herrentoiletten gegangen, da ist es meistens ohnehin leerer als bei den Damen." Und nicht jede Erfahrung war für die Buchautorin angenehm: "Auch wenn ich keine Hemmungen habe, Klos aufzusuchen, habe ich selbst in sehr guten Locations schon grauenvolle Toiletten gesehen."
Ihr besonderes Faible für die stillen Örtchen hat die gebürtige Pfälzerin, die hauptberuflich als Lektorin für große Verlage arbeitet, bereits in ihrer Kindheit eingeimpft bekommen. "Zunächst guckst du dir mal die Toilette an, dann weißt du, wie es später in der Küche aussieht, wurde uns früher gesagt." Und diese Devise hat sich der Bloggerin zufolge im Laufe der Zeit immer wieder bewahrheitet. "Tatsächlich ist die Toilette die Visitenkarte einer jeden Gaststätte. Denn wenn die Seife leer oder das Toilettenpapier alle ist, erlaubt das oftmals Rückschlüsse auf das Lokal", erklärt sie.
Bei ihren Besuchen auf den Balearen habe die Autorin, die zudem regelmäßig für das Mallorca Magazin bloggt und ihren Lesern das echte, ungeschminkte Inselleben vermitteln will, leider auch einige Defizite ausgemacht, und das insbesondere an einigen der paradiesischen Küstenstreifen und Calas der Insel. "Ich bin etwas enttäuscht, dass es an vielen Stränden, besonders für uns Frauen, weit und breit keine Toiletten gibt," so van Essen. Nur wenn sich etwa ein Segelclub in der Nähe befände, könne man ungeniert und in Ruhe sein Geschäft verrichten.
Nichtsdestotrotz gibt es auch einige Perlen der stillen Örtchen auf der Insel, die für die Autorin zu ihren persönlichen, auserlesenen Lieblings-Locations zählen. Darunter befindet sich unter anderem die Flughafentoilette im Terminal C, Gate 40 des Palma Airports. "Wenn man bei der Ankunft im Flieger oder bei der Abreise so ein täuschend echt wirkendes Wandbild auf Acrylglas sieht, hinterlässt das sogleich einen bleibenden Eindruck", erklärt die Wahl-Hamburgerin und Kosmopolitin.
Auch andere "Bedürfnisanstalten" und Lokusse sind der selbsternannten Toiletten-Fetischistin besonders aufgefallen. Zum einen zählt darunter das faszinierende stille Örtchen in dem auf einer Landzunge südlich von Palma gelegenen Luxushotel Cap Rocat an der Cala Blava. Zum anderen hat es ihr ein urig-schönes Toilettenhäuschen der Bar Sa Punteta an der Cala d’Estellencs angetan, das aus buntem Naturstein gemauert wurde und zu den entlegensten Chiringuitos der Insel gehört.
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