Die Terrassen der Strandlokale an der Playa de Muro erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. | cze

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Deutsche Urlauber lieben sie ganz besonders: Die Chiringuitos an der Playa de Muro, an denen man – mit den Füßen im Sand – frittierten Fisch, Paella oder einfach nur Tapas essen kann. Die gute Nachricht: Genau das ist in diesem Sommer auch wieder möglich. Nachdem die beliebten Strandbuden "Ponderosa", "Can Gavella" und "Olimpia Oma & Opa" in den vergangenen zwei Jahren wegen eines behördlichen Verbots auf die Tische im Sand verzichten mussten, wurden die beliebten Terrassen in diesem Sommer wieder aufgebaut. Die Rechtslage bleibt aber umstritten.

Hintergrund: 2021 hatte die spanische Küstenbehörde die Betriebserlaubnis für die Terrassen verweigert, berief sich dabei auf ein altes Küstengesetz, nachdem die Strandlokale nicht den nötigen Abstand zum jeweiligen Nachbarn einhielten, woraufhin die Außenbereiche des "Can Gavella", des "Ponderosa" und des "Olimpia Opa & Oma" im Sommer 2022 geschlossen blieben. Im November des vergangenen Jahres hatten die Betreiber der Lokale zwar eindringlich an die Küstenschutzbehörde appelliert, im Sommer 2023 doch bitte Kunden bewirten zu dürfen. Doch eine Antwort der Madrider Behörde kam laut den Wirten nicht.

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Vor diesem Hintergrund entschied man sich dazu, die "Terrazas" in diesem Sommer einfach wieder zu öffnen – ganz zur Freude der Badegäste. Beim MM-Besuch am Wochenende war nicht nur der Strand rappelvoll, sondern auch die Außenbereiche der Lokale, die sich am Ortsrand von Can Picafort auf dem Gebiet von Ses Casetes des Capellans befinden. Diese Restaurants gibt es seit den 60er-Jahren. Seit 15 Jahren ist juristisch unklar, ob die Lokale Stühle und Tische auf dem Sand platzieren dürfen. Solche jahrzehntelangen Rechtsstreits sind auf Mallorca nicht ungewöhnlich.

Den Betreibern der Restaurants in die Karten spielen dürfte der Regierungswechsel auf den Balearen im Mai. Die neue konservative Landesregierung um Ministerpräsidentin Marga Prohens (PP) fährt einen deutlich freundlicheren Kurs gegenüber der Küstenlokale als die links-regionalistische Vorgängerregierung um Francina Armengol (PSOE). Zwischen 2015 und 2023 hatten vor allem die radikal-linken Koalitionspartner Podemos und Més immer wieder gegen Strandlokale gefeuert. Aber dieses juristische und politische Hickhack dürfte Mallorca-Urlaubern, die einfach nur eine Paella am Strand genißen wollen, ziemlich egal sein ...