Lobby für den Borne: Bernat Coll, Jorge Dezcallar, Carolina Domingo, Alfonso Robledo und Juan Miguel Ferrer präsentieren ein neues Dossier zur Lage auf dem Prachtboulevard.

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Palmas Kommunalpolitik beschäftigt sich weiter mit den Gastterrassen in der Innenstadt. Bei einer Pressekonferenz unter freiem Himmel haben sich jetzt diverse Gastronomie- und Wirtschaftsverbände dafür stark gemacht, die Situation auf dem Prachtboulevard Paseo del Borne so zu belassen, wie sie derzeit ist.

Hintergrund ist das anstehende Ende einer vierjährigen Testphase bis Februar 2016, die die kürzlich abgewählte konservative Stadtregierung genehmigt hatte, um auf der Promenade sowie auch an anderen Orten im Zentrum verstärkt die Bewirtung in Straßencafés zu fördern. Das ist dem neuen Linkspakt von Bürgermeister José Hila (PSIB) jedoch ein Dorn im Auge. Vor allem die Protestbewegung Podemos der zuständigen Stadträtin Aurora Jhardi spricht von einer "Privatisierung des öffentlichen Raums", sieht die Terrassen als Hindernis für Fußgänger und will sie möglichst aus der Mitte des Boulevards verbannen.

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Dem treten die Gastronomen nun mit einem Dossier entgegen. Sie würden lediglich 5,81 Prozent der Fußgängerfläche okkupieren und hätten in ihren Lokalen im Sommer bis zu 70 Mitarbeiter im Einsatz, heißt es. Eine Verlegung der Terrassen an den Straßenrand halten sie für schwierig, da sich dort zahlreiche Geschäfte und Schaufenster befinden.

Nachdem der Borne in der Vergangenheit stark von Skatern und gelegentlich auch von Obdachlosen zur Übernachtung auf den Steinbänken genutzt worden war, hat die Promenade nach Meinung der Gastronomen in den letzten Jahren eine deutlich Aufwertung erfahren. Damit das so bleiben kann, sind sie zu einer Begrenzung auf die vier schon existierenden Straßencafés bereit. Auch strengere Vorschriften für eine einheitliche Möblierung würden sie klaglos akzeptieren. Außerdem wird darauf verwiesen, dass die Straßencafés bei städtischen Veranstaltungen wie Karnevals-umzügen oder Osterprozessionen noch nie im Weg waren, da Stühle und Tische transportabel sind. Jorge Dezcallar vom Anwohnerverein sowie 4000 Unterzeichner einer Petition unterstützen diesen Standpunkt.

Streit gibt es im Übrigen auch um eine Neueinstufung der Pachtkategorien für Straßencafés, die in vielen Fällen Mehrkosten mit sich bringen würde. Nach Protesten hatte die Stadtverwaltung das Thema letzte Woche von der Tagesordnung genommen. Nun wurde bekannt, dass darüber erst 2017 entschieden werden soll. In der Zwischenzeit wird auf höhere Gebühren verzichtet. (mic)