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Die vom britischen Tourismus dominierte Gemeinde Magaluf bei Calvià ist nach der Playa de Palma die zweitwichtigste Urlaubsdestination auf Mallorca. Und wie die Playa selbst kämpft auch Magaluf damit, sich von Ruf einer in die Jahre gekommenen Destination zu befreien. Ziel ist es, die Zone zu modernisieren, um als "hippe" Tourismusdestination wieder ein größeres und kaufkräftigeres Besucherspektrum anzulocken.

Vorreiter in Sachen Aufhübschen ist der mallorquinische Konzern Meliá Hotels International, der weltweit 350 Übernachtungsbetriebe in 35 Staaten auf vier Kontinenten betreibt. In Magaluf selbst nennt Meliá, gegründet 1956, sieben Hotels mit rund 3500 Zimmern sein Eigen. Hier wurde einst der Grundstein des heutigen Traditionsunternehmens gelegt. Gerade mit Magaluf fühlt sich die Inhaberfamilie Escarrer, wie sie gerne betont, emotional eng verbunden.

So kam es, dass Meliá erstmals 2011 ehrgeizige Pläne bekannt gab und die Balearen-Regierung ihrerseits der Sanierung der Zone ein übergeordnetes Interesse bescheinigte. Insbesondere das Rathaus von Calvià wurde in die Planungen eingebunden, damit die Privatinitiative in den Hotels flankiert werden konnte durch Maßnahmen der Verwaltung im öffentlichen Raum - sprich Straßen, Grünzonen, städtisches Mobiliar, Genehmigungen, et cetera.

Seit den Ankündigungen von damals ist gut gearbeitet worden, sagt der Vorstandschef und Sohn des gleichnamigen Konzernsgründers, Gabriel Escarrer. Seit 2012 hat Meliá gemeinsam mit Geschäftspartnern insgesamt 81,2 Millionen Euro in die Modernisierung einiger seiner Magaluf-Hotels investiert. Die Entwicklungen liegen nach Escarrers Worten im Plan und werden fortgeführt. Allein in den kommenden drei Jahren wollen die Unternehmen mindestens weitere 25 Millionen Euro in die Zone investieren. "Der Wandel wird mittelfristig sichtbar werden, nach fünf oder sechs Jahren, und unser Projekt, das Calvià Beach Resort, zu einer Referenz für die Sanierung von veralteten Tourismusdestinationen machen."

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Schon jetzt zeigten die Bemühungen erste Erfolge, "die Ergebnisse liegen weit über unseren Erwartungen", sagte Escarrer. Zwar seien noch nicht alle sieben Hotels renoviert. Gleichwohl stiegen die Preise 2013 für die 3500 Zimmer im Schnitt um 9,7 Prozent, die Einnahmen sogar um 25 Prozent. Das bedeute, dass die Anhebung der Qualität die Nachfrage bei den Kunden sowie die Rentabilität des Unternehmens verbessert habe.

2012 eröffnete Meliá neu die Hotels Sol Wave House (mit der künstlichen Woge für Surfer), das Beach House (das seit 2014 als ME Mallorca vertrieben wird) und Nikki Beach. 2013 wurde das Familienhotel Sol Katmandu renoviert, in diesem Jahr der dazugehörige Freizeitpark deutlich erweitert. Hinzu kommen neue Angebote wie das Café del Mar und die Sanierung der zweiten Linie.

Die künftigen Projekte: Das Hotel Jamaica soll abgerissen und neu errichtet, das Hotel Trinidad generalsaniert werden.

"Der Sonne-und-Strand-Tourismus ist großartig, aber er muss erweitert werden durch zusätzliche Freizeit-, Gastronomie-, Shopping- und Unterhaltungsangebote", sagte Escarrer. Auf diese Weise hofft der Unternehmer, die Saison von sechs auf neun Monate verlängern zu können.

(aus MM 25/2014)